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Sichere Räume für Kinder schaffen: Ein Appell, den Frieden zu wecken (von Peter Herrfurth)

Ein Impulstext zum Jahresmotto der Ökumenischen FriedensDekade in 2025

Enleitung

Frieden ist kein Zustand, der von selbst entsteht – er braucht Menschen, die ihn leben und schützen. Das Motto der FriedensDekade 2025, Komm den Frieden wecken, ist ein Aufruf, hinzusehen und aktiv zu werden. Es fordert uns auf, den Blick auf diejenigen zu richten, die am meisten auf Frieden angewiesen sind: unsere Kinder.

Kinder sind unsere größte Hoffnung und gleichzeitig die Verwundbarsten unter uns. Frieden beginnt dort, wo Kinder geschützt aufwachsen, wo sie sicher spielen, lernen und träumen können. Doch für Millionen von Kindern weltweit ist diese Realität weit entfernt berichtet UNICEF in einer Pressemitteilung am 28.12.2024. Besonders Kinder sind auf Schutz angewiesen, denn sie tragen die Zukunft in sich.

Jens Haverland erinnerte uns im Dezember in seinem Impuls „Komm den Frieden wecken – ja, wo schläft er denn?“ daran, wie wichtig es ist, Frieden nicht als etwas Abstraktes zu sehen. Ganz im Gegenteil, konkret danach zu suchen, wo er „schläft“ und wie wir ihn wecken können. Peter Herrfurth baut darauf auf und macht deutlich, wie dringend Kinder auf unsere Verantwortung angewiesen sind. Sein Januar Impuls ruft uns dazu auf, uns nicht nur zu empören, sondern aktiv zu handeln, um Kindern weltweit Schutz und Frieden zu bieten.

„Sichere Räume für Kinder schaffen: Ein Appell, den Frieden zu wecken“ von Peter Herrfurth:

2024 war ein katastrophales Jahr für Kinder weltweit. Das meldet das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. 473 Millionen Kinder leiden unter Krieg und Konflikten.

So viele wie nie zuvor seit Ende des 2. Weltkrieges.

473 Millionen Kinder. Das ist das Fünffache der Gesamtbevölkerung in unserem Land – beziehungsweise jedes 6. Kind weltweit.

Und schuld sind nicht die Kinder. Schuld sind daran ausschließlich Erwachsene. Erwachsene machen Kriege. Erwachsene befehligen Truppen. Erwachsene bombardieren und lenken Drohnen. Die meisten sind selbst Eltern oder Großeltern. Aber das scheint ihnen völlig egal zu sein. Es sind ja nicht die eigenen Kinder, die getötet werden oder verletzt sind; die flüchten, hungern, betteln oder jede Nacht schreiend hochschrecken.

Gebt die Welt in Kinderhände!“ hat Herbert Grönemeyer gesungen. Das war 1986. Da waren viele der heutigen Eltern selbst noch Kinder.

Das ist bald vierzig Jahre her, doch die Zahl der Kriege ist weiter gestiegen, der Anteil der durch kriegerische Konflikte betroffenen Kinder, hat sich seit damals mehr als verdoppelt und liegt heute bei 19%, Tendenz steigend. Familien werden zerrissen, Schulen zerstört, Kindereinrichtungen vernichtet.

Dabei brauchen Kinder sichere Orte. Nicht nur bei uns, wo Eltern ihre Kinder tracken oder sie mit Smartphones ausstatten, damit sie jederzeit wissen, wo ihre Kinder gerade stecken. Alle Kinder brauchen sichere Orte. Sie sind uns von Gott anvertraut, damit wir sie schützen und sie gut leben können. In Frieden.“

—– Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg auf MDR Sachsen-Anhalt

 

Ein stiller Impuls – für unsere Kinder, für den Frieden:

Sichere Räume für Kinder sind keine Option – sie sind eine Notwendigkeit. Sie bieten Schutz, Geborgenheit und die Grundlage dafür, dass Kinder ihre Träume verwirklichen können.

Jedes Kind, das heute in einem Konfliktgebiet lebt, ist ein Kind, das Frieden verdient – ein Sohn oder eine Tochter, die mit der gleichen Liebe geboren wurde wie unsere eigenen Kinder. Niemand möchte sein Kind im Krieg sehen. Diese Tatsache sollte uns alle dazu bewegen, unser Handeln zu überdenken und unseren Teil dazu beizutragen, Kindern sichere Orte zu schaffen, an denen sie leben und aufblühen können. Komm gemeinsam wecken wir den Frieden für unsere Kinder – und gestalten damit eine bessere Zukunft für alle.

Mach mit – Werde aktiv für den Frieden vor Ort!

Der Weg zum Frieden beginnt auch mit uns selbst und in unseren Gemeinden und Gemeinschaften. Setzen Sie sich aktiv und dort für Frieden ein, wo Sie gerade sind:

Organisieren Sie Friedensaktionen: Ob Friedensgebete, Schulprojekte, Mahnwachen oder kreative Projekte – jeder Beitrag macht einen Unterschied und inspiriert andere, sich für den Frieden einzusetzen.

Nutzen Sie Materialien der FriedensDekade: Unsere Plakate, Postkarten und Arbeitshefte können Ihre Aktionen vor Ort unterstützen und zugleich die Botschaft des Friedens weiter verbreiten.

Engagieren Sie sich in Ihrer Gemeinde oder Nachbarschaft: Schaffen Sie Begegnungsräume, fördern Sie Dialog und zeigen Sie, dass Friedensarbeit Teil unseres Alltags ist.

Spenden Sie: Ihre finanzielle Unterstützung ermöglicht es uns, Projekte voranzutreiben, Materialien bereitzustellen und die Friedensbotschaft zu stärken.

Indem Sie aktiv werden, tragen Sie nicht nur direkt zu mehr Frieden bei, sondern unterstützen gleichzeitig die FriedensDekade und deren Arbeit, Menschen zusammenzubringen und eine Plattform für Hoffnung und Veränderung zu schaffen.

Teilen Sie Ihre Aktionen und Ideen auch mit uns! Verlinken Sie uns auf Instagram und lassen Sie uns gemeinsam zeigen, wie vielseitig Friedensarbeit gestaltet werden kann.

Episode 2: Geschichten der FriedensDekade 2024 – Joachim Gauck in Bad Düben – „Wie kann Frieden gemeinsam gelingen?“

„Wie kann Frieden gemeinsam gelingen?“ – Joachim Gauck in Bad Düben 

Episode 2: Geschichten der FriedensDekade 2024 – Rückblick auf eine bewegende Zeit

Die Serie „Rückblick FriedensDekade 2024“ beleuchtet die Vielfalt und Lebendigkeit der Aktionen, die unter dem Motto „Erzähl mir vom Frieden“ stattfanden. Sie gibt Einblicke in die Highlights, zeigt inspirierende Projekte und lässt Stimmen zu Wort kommen, die Hoffnung und Mut vermitteln. Im ersten Teil der Serie stand die Friedensaktion des Evangelischen Domgymnasiums Brandenburg an der Havel im Fokus. Nun geht es weiter mit einem besonderen Höhepunkt aus Bad Düben. Die Leipziger Volkszeitung (LVZ) berichtete dazu am 07.11.2024.

Inspiration durch Worte des Gelingens

Eine Einladung mit Erfolg: Simone Voigt aus dem Organisationsteam richtete ihre Worte an Joachim Gauck, inspiriert von seiner Aussage: „Wir müssen mal was vom Gelingen erzählen.“Sie beschrieb die aktive Kirchengemeinde und das lebendige Engagement der Schulen in Bad Düben. Gauck, der die Einladung ursprünglich ablehnen wollte, änderte seine Entscheidung nach reiflicher Überlegung – ein Moment, der zeigt, wie persönliche Worte bewegen können.

Junge Stimmen im Dialog
Am 18. November sprach der Bundespräsident a.D. mit Schülerinnen und Schülern des Evangelischen Schulzentrums und der Oberschule Bad Düben. Die jungen Teilnehmenden hatten sich intensiv mit Gaucks Biografie und den Herausforderungen der Friedensarbeit auseinandergesetzt. In der moderierten Gesprächsrunde, begleitet von Kai-Thorsten Buchele (TU Dresden), wurden Zukunftsfragen in den Mittelpunkt gerückt. Dabei zeigte sich, wie wichtig die Einbindung junger Menschen in den Dialog über Frieden ist.

Musikalische und kreative Vielfalt
Die FriedensDekade in Bad Düben startete bereits mit einem stimmungsvollen Abendsingen, bei dem Kurrende und Posaunenchor Hoffnung und Zuversicht musikalisch zum Ausdruck brachten. Ergänzt wurde das Programm durch Friedensgebete, einen Kinoabend und einen Friedensspaziergang. Die Abschlussandacht am 20. November brachte die Dekade zu einem würdigen Ende und bot Raum für Nachdenklichkeit und Gemeinschaft.

Komm den Frieden wecken
Mit der Serie „Rückblick FriedensDekade 2024“ werden nicht nur Highlights vorgestellt, sondern auch neue Impulse für Aktionen und Veranstaltungsformate für 2025 gesetzt. Wer von weiteren inspirierenden Aktionen berichten möchte, ist eingeladen, diese an kontakt@friedensdekade.de zu senden.

Die Planungen für die FriedensDekade 2025 laufen bereits. Das neue Motto „Komm den Frieden wecken“ wird im Februar in einer Schreibwerkstatt gemeinsam mit Interessierten kreativ beleuchtet. Dort gibt es die Möglichkeit, Texte, Gebete und kreative Beiträge von Anfang an aktiv mitzugestalten. In der nächsten Woche wird dann auch das Motiv für 2025 gewählt.

Im nächsten Teil unserer Serie nehmen wir Sie mit nach Einbeck, wo Schüler der Goetheschule mit ihrem Spendenlauf für ‚Brot für die Welt‘ ein starkes Zeichen für Solidarität setzen. Lassen Sie sich inspirieren von ihrem Engagement und erfahren Sie, wie auch Sie unterstützen können. Bleiben Sie dran für regelmäßige Updates auf unserem Instagram-Account, entdecken Sie spannende Materialien in unserem Shop und denken Sie daran: Jede Spende zählt!

Episode 1: Geschichten der FriedensDekade 2024 – Rückblick auf eine bewegende Zeit

Lebendigkeit, Vielfalt und Hoffnung – ein Zeichen für Frieden und Konflikttransformation
Episode 1: Geschichten der FriedensDekade 2024 – Rückblick auf eine bewegende Zeit

Die FriedensDekade 2024 stand unter dem Motto „Erzähl mir vom Frieden“, und dieses Thema fand in vielen kreativen Aktionen Ausdruck. Besonders beeindruckend war die Initiative der Schülerinnen und Schüler des Evangelischen Domgymnasiums Brandenburg an der Havel, die die Fenster der Friedenswarte mit zentralen Begriffen wie Freiheit, Liebe, Leben, Hoffnung und Reden gestalteten. Die Märkische Allgemeine berichtete dazu am 20.11.2024 und zeigt auch ein Video auf dem Instagram Account.

Die Aktion, die am Buß- und Bettag stattfand, zeigte, wie sich kleine Ideen zu einem großen, strahlenden Gesamtbild fügen können. Die Worte, die aus der Ferne gut sichtbar auf dem Marienberg-Turm leuchteten, inspirierten nicht nur die Brandenburger Bürgerinnen und Bürger, sondern riefen auch zur Reflexion über die Bedeutung von Frieden und Gemeinschaft auf.

Lehrer Sebastian Sundhaußen und Gotthardtpfarrerin Ulrike Mosch lobten die Kreativität und Tiefe der Auseinandersetzung der Jugendlichen mit dem Thema. Besonders beeindruckend war, wie persönliche Gedanken – wie Claras Verbindung von „Leben“ mit Fürsorge – den Begriffen Bedeutung verliehen und die Betrachterinnen und Betrachter zum Nachdenken anregten.

Vielfalt der Aktionen

Die FriedensDekade 2024 war geprägt von ihrer Lebendigkeit und Vielfalt. Von Gottesdiensten und Friedensgebeten bis hin zu Theaterstücken und Schulprojekten zeigte sich die Bandbreite der Aktionen, die Mut machten, Hoffnung verbreiteten und aktiv zur Konflikttransformation beitrugen. Jede Aktion setzte ein Zeichen – für Toleranz, Respekt und die Überwindung von Polarisierungen.

Lasst uns gemeinsam zurück schauen

Mit der Serie „Rückblick FriedensDekade 2024“ werden nicht nur Highlights vorgestellt, sondern auch neue Impulse gesetzt. Wer von weiteren inspirierenden Aktionen berichten möchte, ist eingeladen, diese an kontakt@friedensdekade.de zu senden. Die FriedensDekade freut sich über Beiträge auf den sozialen Medien – folgt uns auf Facebook und Instagram, um weitere Eindrücke und Geschichten zu entdecken.

Frieden 2025 aktiv mitgestalten

Das neue Motto für die FriedensDekade 2025 lautet „Komm den Frieden wecken“ – ein Aufruf, den Frieden in Gemeinschaft und durch persönliches Engagement zu stärken. Seit dem 10. Dezember ist der Wettbewerb für das Key-Visual 2025 gestartet. Lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie die Friedensdekade 2025 aktiv mit!

Quelle: Friedenswarte Brandenburg Havel, Evangelisches Domgymnasium, Heiko Hesse, MAZ

In der zweiten Episode geht es nach Bad Düben, wo wir die Aktion „Wie kann Frieden gemeinsam gelingen?“ beleuchten. Diese besondere Veranstaltung wurde durch die Teilnahme von Joachim Gauck, Bundespräsident a.D., bereichert, der als Gast und Impulsgeber mit seinen tiefgehenden Gedanken und Erfahrungen inspirierte.

Key-Visuals Wettbewerb zum Jahresmotto 2025 „Komm den Frieden wecken“

Stuttgart, 9. Dezember 2024: Der Verein Ökumenische FriedensDekade e.V. hat einen Wettbewerb für die Gestaltung des grafischen Key-Visuals zum Jahresmotto 2025 ausgeschrieben. Das Motto „Komm den Frieden wecken“ steht für die 45. Ökumenische FriedensDekade, die im nächsten Jahr vom 9. bis 19. November bundesweit begangen wird.

Wie in den Vorjahren ist der Wettbewerb mit insgesamt 1.750 € für die besten drei ausgewählten Entwürfe dotiert. Bis zum 26. Januar 2025 können Gestalter:innen ihre Vorschläge einreichen. Am 10. Februar 2025 wird die Jury des Gesprächsforums die Gewinner*innen auswählen.

Grafiker*innen, Gestalter*innen, Agenturen, Privatpersonen sowie Schüler:innen sind eingeladen, sich am Wettbewerb zu beteiligen. Rahmenvorgaben sowie Hintergrundtexte zum Motto finden sich hier. Die Logos und Vorlagen stehen im ZIP Format hier zum download bereit.

Die Preise im Überblick:

    1. Platz: 1.000 €
    1. Platz: 500 €
    1. Platz: 250 €

Das Gewinnermotiv wird das Erkennungszeichen für die FriedensDekade 2025 und auf verschiedenen Medien eingesetzt, darunter Plakate, Postkarten, Arbeitshefte und digitale Formate. Weitere prämierte Entwürfe werden als Postkarten gedruckt und auf der Webseite präsentiert.

Einsendungen bitte bis zum 26. Januar 2025 per E-Mail an:
plakatwettbewerb@friedensdekade.de
Betreff: Plakatwettbewerb – „Komm den Frieden wecken“

 

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Wiltrud Rösch-Metzler
Redaktion Ökumenische FriedensDekade
Telefon: 07 11 – 2 62 67 20
E-Mail:
plakatwettbewerb@friedensdekade.de

 

Frieden im Dialog: Komm den Frieden wecken – Im Spannungsfeld von Kontinuität und Wandel

Neue Serie: Frieden im Dialog

Frieden im Dialog: Perspektiven für ein gemeinschaftliches Engagement: Mit unserer neuen Serie „Frieden im Dialog“ möchten wir die Menschen und Ideen hinter der FriedensDekade sichtbar machen. In regelmäßigen Gesprächen kommen Akteur*innen aus dem Gesprächsforum und Redaktionskreis zu Wort, teilen ihre Perspektiven und geben Einblicke in die Arbeit, die die FriedensDekade so lebendig macht.

Ob persönliche Geschichten, Visionen oder die Auseinandersetzung mit dem Wandel in der Friedensarbeit – dieser Dialog lädt ein, gemeinsam nach Wegen zu suchen, wie Frieden gestaltet werden kann.

 

Komm den Frieden wecken: Im Spannungsfeld von Kontinuität und Wandel
Dialog mit Jan Gildemeister Vorstand und Lars Blume Öffentlichkeitsarbeit 

Jan: Lars, bevor wir starten, stell dich doch einmal vor. Du bist ja neu bei der FriedensDekade – was hat dich dazu bewegt, Teil dieser Initiative zu werden?

Lars: Danke, Jan. Ich bin seit Dezember 2024 dabei und übernehme die Öffentlichkeitsarbeit nach vielen Jahren von Thomas Oelerich, der diese Position und die Ausrichtung über viele Jahre positiv und erfolgreich geprägt und weiterentwickelt hat. Mein erster Kontakt mit der FriedensDekade war ganz persönlich: Im Sommer 2024 habe ich das Plakat mit dem Motto „Erzähl mir vom Frieden“ am Erfurter Dom gesehen. Es hat mich sofort angesprochen – dieses Bild von Menschen, die in einem Kreis zusammenkommen, vereint in der Sache, verschieden in den Wegen. Für mich war das wie ein Ruf: Frieden ist keine abstrakte Idee, sondern etwas, das Menschen aktiv gestalten. Als dann die Stelle frei wurde, wollte ich ein Teil davon werden.

Jan: Wir sind froh, dass du nun dabei bist. Ich selbst begleite die Ökumenische FriedensDekade schon seit vielen Jahren. Sie ist für mich ein unverzichtbarer Raum gelebten Glaubens und praktizierter Friedensarbeit. Sie dient der Stärkung und Verortung genauso wie als Zeichen in eine vielfach durch Unfrieden und Ungerechtigkeit geprägte Welt. Sie gibt Impulse über das ganze Jahr, , mit einem besonderen Fokus auf die zehn Tage vor Buß- und Bettag im November.

Die FriedensDekade: Struktur und Bedeutung

Lars: Jan, die FriedensDekade hat eine so einzigartige Struktur. Sie gibt ja nur den Rahmen vor, aber das eigentliche Leben passiert dezentral, in unzähligen Gemeinden und Orten. Kannst du uns das genauer erklären?

Jan: Genau das macht die FriedensDekade so besonders. Unser Beitrag als Gesprächsforum ist es, mit dem Motto und dem Plakatmotiv einen Impuls zu setzen. In dem Gesprächsforum wirken kreativ und produktiv Vertreter*innen von Kirchen und Organisationen zusammen, mit vielfaltigen Erfahrungen und Kenntnissen, gut vernetzt. Wir werden in der Redaktion, Öffentlichkeitsarbeit und Grafik professionell unterstützt. Mit dem Arbeitsheft, der App und den Gottesdienstvorschlägen geben wir gemeinsam inhaltliche Inspiration. Aber die eigentliche FriedensDekade entsteht vor Ort – in Gemeinden, Schulen, Initiativen und Wohnzimmern, wo Menschen sich mit dem Thema „Frieden“ auseinandersetzen.

Manche der engagierten Menschen sind seit Jahrzehnten dabei, andere steigen neu an. Viele bereiten Aktionen, Andachten, Diskussionen und Kunstprojekte langfristig vor, die im gesamten Jahr und dann als Höhepunkt in den zehn Tagen im November sichtbar werden. Diese Vielfalt und Kreativität machen die FriedensDekade aus – bunt, mahnend, trostspendend, hoffnungsvoll, aktivierend aber auch respektvoll und empathisch.

Lars: Das finde ich unglaublich beeindruckend. Es zeigt, wie tief die FriedensDekade in die Gesellschaft hineinwirkt – und wie wichtig es ist, dass wir diesen Raum für Partizipation weiter stärken. Die etablierten Formate wie der Plakatwettbewerb (Teilnahme noch bis 26.01.205) und die Schreibwerkstatt sind dafür großartige Beispiele.

Jan: Absolut. Diese Formate haben sich über die Jahre bewährt. Sie geben Menschen die Möglichkeit, ihre eigenen Perspektiven und Ideen zum Motto einzubringen – und so aktiv Teil der FriedensDekade zu werden. Gleichzeitig sind wir auch dabei, diese ständig zu überarbeiten und zu aktualisieren. So sprechen wir z.B. in diesem Jahr erstmalig von einem Key-Visual-Wettbewerb, weil das jährlich wechselnde Motiv so viel mehr ist als schlicht ein „Plakatentwurf“.

Das Motto 2025: Komm den Frieden wecken

Lars: das neue Motto für 2025 – „Komm den Frieden wecken“ – scheint mir wie ein Appell. Es lädt einerseits ein, still zu werden, andererseits ruft es auch zum Handeln auf. Was bedeutet dieses Motto für dich, Jan?

Jan: Für mich ist es zunächst eine Aufforderung. Es erinnert daran, dass Frieden nicht von selbst kommt – er muss geweckt, gesucht und gepflegt werden. Gleichzeitig sehe ich darin eine biblische Parallele: Jesus, der die Jünger im Garten Gethsemane ermahnt, wach zu bleiben. Frieden zu wecken bedeutet, aufmerksam zu sein – für das, was uns umgibt, und für das, was wir in die Welt tragen.

Lars: Das passt auch gut zu den Formaten der FriedensDekade. Die Schreibwerkstatt und der Plakatwettbewerb bieten Menschen ganz unterschiedliche Chance, ihre eigenen Wege zu finden, um den Frieden zu wecken – sei es durch Worte, Bilder oder Aktionen.

Jan: Genau. Und dabei steht immer die Vielfalt im Mittelpunkt. Jede Gemeinde, jede Gruppe bringt ihre eigenen Ideen ein und gestaltet die FriedensDekade auf ihre Weise. Das macht sie lebendig und zeigt, wie unterschiedlich und zugleich verbunden die Wege des Friedens sein können.

Kontinuität und Wandel

Jan: Lars, du hast von der Balance zwischen Kontinuität und Wandel gesprochen. Wie gehst du damit um?

Lars: Ich sehe Kontinuität als die Basis für jeden Wandel. Die FriedensDekade hat über Jahrzehnte eine starke Struktur aufgebaut, die von Glauben, Kooperation und Vertrauen getragen wird. Diese Struktur bietet Sicherheit – für diejenigen, die schon lange dabei sind, aber auch für Menschen, die neu dazukommen.

Gleichzeitig glaube ich, dass Wandel notwendig ist, um den Zugang zur FriedensDekade zu erleichtern. Das bedeutet, offen für weitere Gesellschaftsgruppen zu sein, digitale Formate zu stärken und die Themen der FriedensDekade so auszuwählen, dass sie auch jüngere Menschen ansprechen.

Jan: Veränderungen sind wichtig, aber sie müssen behutsam geschehen. Die FriedensDekade ist wie ein Baum: Die Wurzeln müssen tief sein, damit die Zweige in neue Richtungen wachsen können.

Lars: Genau. Und ich glaube, diese Balance finden wir durch den Dialog. Formate wie dieses Gespräch sind dafür wichtig.

Ausblick und Visionen

Lars: Jan, wenn du in die Zukunft schaust, wo siehst du die FriedensDekade in zehn Jahren?

Jan: Ich wünsche mir, dass sie weiterhin den gemeinschaftlichen Rahmen bereitet, in dem Menschen zusammenkommen und gemeinsam Wege des Friedens gehen – unabhängig von Generation, Herkunft oder Glauben. Und dass sie zeigt, dass Frieden kein fernes Ideal ist, sondern etwas, das wir heute zusammen konkret gestalten können.

Lars: Ich teile diese Vision. Für mich liegt die Zukunft der FriedensDekade darin, Brücken zu bauen – zwischen Menschen, Perspektiven und Generationen. Gemeinsam können wir die Vielfalt der Friedensbewegung sichtbar machen und zeigen, dass Frieden möglich ist, wenn wir ihn wachrufen.

Jan: Und genau deshalb freue ich mich, dass wir dieses Gesprächsformat mit unterschiedlichen Menschen bis zur nächsten FriedensDekade fortsetzen. Es gibt so viele Stimmen im Redaktionskreis und im Gesprächsforum, die gehört und sichtbar werden sollten.

Lars: Absolut. Frieden ist ein Gemeinschaftswerk. Und je mehr Perspektiven wir einbeziehen, desto lebendiger wird die FriedensDekade.

Frieden im Dialog: Perspektiven für ein gemeinschaftliches Engagement

Mit unserer neuen Serie „Frieden im Dialog“ möchten wir die Menschen und Ideen hinter der FriedensDekade sichtbar machen. In regelmäßigen Gesprächen kommen Akteur*innen aus dem Gesprächsforum und Redaktionskreis zu Wort, teilen ihre Perspektiven und geben Einblicke in die Arbeit, die die FriedensDekade so lebendig macht.

Ob persönliche Geschichten, Visionen oder die Auseinandersetzung mit dem Wandel in der Friedensarbeit – dieser Dialog lädt ein, gemeinsam nach Wegen zu suchen, wie Frieden gestaltet werden kann. Bleib gespannt auf inspirierende Einblicke und vielfältige Stimmen, die uns alle ermutigen, Frieden wachzurufen.

Ein Blick voraus: FriedensDekade 2025

Die Vorbereitungen für die FriedensDekade 2025 laufen bereits auf Hochtouren. Unter dem Motto „Komm den Frieden wecken“ werden im kommenden Jahr wieder deutschlandweit Aktionen stattfinden, die Menschen zum Mitmachen und Gestalten einladen. Wer sich kreativ einbringen möchte, kann noch bis zum 26. Januar 2025 an dem Key-Visual-Wettbewerb zum diesjährigen Motto teilnehmen. Darüber hinaus wird die FriedensDekade auch auf dem Kirchentag 2025 in Hannover präsent sein, wir freuen uns auf ein Treffen

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