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Frieden im Dialog: Kunst als Weckruf

Ein Gespräch mit Sebastian Schmidt und Lars Blume über das Motiv der FriedensDekade 2025 und wie Kunst als Weckruf dient.

Frieden im Dialog: Kunst als Weckruf: In unsere Serie „Frieden im Dialog“ möchten wir die Menschen und Ideen hinter der FriedensDekade sichtbar machen. In regelmäßigen Gesprächen kommen Menschen aus dem Gesprächsforum, Redaktionskreis oder anderen Funktionen zu Wort, teilen ihre Perspektiven und geben Einblicke in die Arbeit, die die FriedensDekade so lebendig macht.

Ob persönliche Geschichten, Visionen oder die Auseinandersetzung mit dem Wandel in der Friedensarbeit – dieser Dialog lädt ein, gemeinsam nach Wegen zu suchen, wie Frieden gestaltet werden kann.

Heute im Gespräch: Sebastian Schmidt, Gewinner des diesjährigen Motivwettbewerbs der FriedensDekade, trifft sich mit Lars Blume vom Organisationsteam zu einem Austausch über Kunst und Friedensarbeit. Sebastian Schmidt, der diesjährige Gewinner des Motivwettbewerbs der FriedensDekade, ist verheiratet, Vater zweier Kinder und lebt in Obertshausen. Als Dipl. Grafikdesigner, der als Senior Artdirektor tätig ist, bringt er seine professionelle Expertise und persönliche Überzeugung in die Gestaltung des offiziellen Plakatmotivs ein. Im Gespräch geht es um die Entstehung des Motivs, die Wirkung von Kunst in der Friedensarbeit und wie ein Plakat Menschen zum Nachdenken anregen kann. Sebastian erzählt, was ihn bewegt hat und welche Gedanken hinter seiner Gestaltung stehen.

Das Motiv: Frieden sichtbar machen

Lars: Sebastian, dein Gewinnermotiv zeigt eine Megafon mit einer Friedenstaube – ein starkes Bild! Was war dein erster Gedanke, als du das Motto „Komm den Frieden wecken“ gehört hast?

Sebastian: Dass wir einen richtigen Weckruf brauchen! Die Taube ist das universelle Friedenssymbol, aber das Megafon steht für die Dringlichkeit: Frieden muss laut eingefordert werden. Viele Menschen sind müde geworden angesichts der Kriege – da wollte ich ein Motiv schaffen, das aufrüttelt.

Lars: Ein sehr spannender Ansatz. Die Kombination aus vertrautem Symbol und neuer Aussagekraft…

Sebastian: Genau, das rote Megafon ist das Zentralsymbol für das Aufwecken unserer Gesellschaft. Um dem Motiv eine positive, laute, lebendige Note zu verleihen, fliegen bunte Konfettifontänen mit der Taube zusammen heraus.

Lars: Die Farbwahl ist ja auch sehr klar…

Sebastian: Die benutzen Farben haben ihren Ursprung im Corporate Design der FriedensDekade – Blau, Rot, Weiß. Rotes Megafon, weiße Taube, blauer Hintergrund. Ich bin ein Freund der leicht verständlichen und schnellen Bildsprache.

Lars: Du hast bewusst mit KI gearbeitet. Warum dieser Ansatz?

Sebastian: Ich wollte dieses Jahr unbedingt etwas mit KI machen. Vorher habe ich mir aber ganz „klassisch“ Gedanken darüber gemacht, wie ich das Motto grafisch passend darstellen könnte und wie es visuell zum Gesamtauftritt der Friedensdekade passen könnte. Für mich ist daher KI nur ein Mittel zum Zweck und stellt eine willkommene Arbeitserleichterung bei der finalen Umsetzung einer „menschlichen“ Idee dar. Frieden braucht klare Bilder, die jeder sofort versteht. Das Konfetti aus dem Megafon soll zeigen: Frieden ist nicht nur Protest, sondern auch Lebensfreude!

Lars: Wie siehst du die Wirkung, die dein Motiv entfalten soll?

Sebastian: In erster Linie soll das Plakatmotiv die Motto-Headline aufmerksamkeitsstark kommunizieren. Es soll hochwertig und professionell wirken, denn es geht um eines der wichtigsten Themen unserer Gesellschaft.

Lars: Das spricht mir aus der Seele. Kunst kann ja oft, was reine Worte nicht schaffen…

Sebastian: Kunst ist eine sinnliche Ausdrucksform, um Menschen für Friedensarbeit zu sensibilisieren. Sie kann auf überraschende Weise neue Zugänge schaffen, abseits von Zahlen und Fakten.

„Wie Kunst den Frieden weckt: Ein lebendiger Austausch zwischen Künstler und Aktivist“

Lars: Sebastian, wenn ich dein Motiv mit der Friedenstaube und dem Megafon betrachte, spüre ich sofort diese kraftvolle Dynamik. Wie bist du eigentlich auf diese ungewöhnliche Verbindung gekommen?

Sebastian: lacht Ja, die Taube allein wäre mir zu brav gewesen. Irgendwie spiegelt sie ja oft nur unsere Sehnsucht wider, ohne uns wirklich in Bewegung zu bringen. Das Megafon dagegen… das ist ein Werkzeug, das nach Aktion schreit. Genau dieses Spannungsfeld interessierte mich.

Lars: Das erklärt, warum das Motiv so unmittelbar wirkt. Ich erlebe in unserer Friedensarbeit oft, wie schwer es für manche Menschen ist, ihre Passivität abzulegen. Dein Kunstwerk scheint genau da anzusetzen…

Sebastian: Absolut. Aber weißt du, was mir dabei wichtig war? Dass der Aufruf zum Frieden nicht nur als Pflichtübung daherkommt. Die bunten Konfetti-Elemente sollen zeigen: Friedensarbeit kann auch Freude machen, kann lebendig sein. Ihr nutzt das Motiv ja für die ganze FriedensDekade. Wie übersetzt ihr solche künstlerischen Impulse in praktische Arbeit?

Lars: Gute Frage! Dein Plakat wird bundesweit in Gemeinden hängen – es ist quasi das „Aushängeschild“ unserer Kampagne. Aber wir ergänzen es mit Materialien, die zum Mitmachen einladen: Zum Beispiel mit Postkarten, die Menschen selbst beschriften und verschicken können. Kunst öffnet Herzen, aber dann braucht es konkrete Handlungsoptionen. Die Materialien rund um das Gewinnermotiv gibt es im Shop

Sebastian: Genau das gefällt mir an der FriedensDekade: Sie bleibt nicht bei Symbolen stehen. Wie reagieren die Leute auf das Motto?

Lars: Sehr unterschiedlich! Manche fragen: „Warum wecken? Ist Frieden etwa eingeschlafen?“ Da wird dann diskutiert, wie wir alle im Alltag friedensfähiger werden können. Dein Motiv hilft, diese Gespräche anzustoßen. Kunst kann ja oft, was reine Worte nicht schaffen…

Sebastian: Das erinnert mich an Michelangelo, der sagte: „Kunst hat die Aufgabe wachzuhalten, was für uns Menschen so von Bedeutung und notwendig ist.“ Genau das versuche ich mit dem Motiv – den Frieden als etwas zu zeigen, das nicht selbstverständlich ist, sondern unserer ständigen Aufmerksamkeit bedarf

Lars: Glaubst du, dass Kunst wirklich gesellschaftlichen Wandel bewirken kann?

Sebastian: Kunst kann durch ihre Freiheit jedem Thema enorme Aufmerksamkeit verschaffen. Das bringt Denkanstöße und lässt Menschen ungewollt in Austausch treten. In der Friedensförderung können so Sachverhalte kreativ inszeniert werden.

Persönliche Zugänge

Lars: Du hast erwähnt, dass dich die aktuellen Kriege als Familienvater bewegen. Wie geht ihr zuhause mit dem Thema um?

Sebastian: Meine Kinder (12 und 19) sehen ja auch Nachrichten. Wir versuchen, ihnen zu erklären: „Frieden fängt bei uns an – wie wir streiten und uns wieder vertragen.“ Aber deine Frage ist spannend: Wie vermittelt ihr bei der FriedensDekade zwischen globalen Krisen und persönlichem Handeln?

Lars: Indem wir Geschichten erzählen – wie die von der Gemeinde, die ihr Friedensgebet mit einer ukrainischen Flüchtlingsfamilie gestaltet hat. Oder den Schulprojekten, wo Jugendliche über „Frieden 2.0“ diskutieren. Dein Plakat und das Motto werden zum Türöffner für einen wertschätzenden Austausch!

Sebastian: Das gefällt mir. Kunst sollte nie im Museum enden, sondern im echten Leben weiterwirken. Besonders beim Thema Frieden…

Lars: …wo jede Generation ihre eigenen Ausdrucksformen finden muss. Was würdest du jungen Künstlern raten, die sich mit Friedensthemen beschäftigen wollen?

Sebastian: Ehrlich gesagt: Keine Angst vor Klischees zu haben! Die Taube ist nicht ausgelutscht – sie wartet nur darauf, neu interpretiert zu werden. Wie in meinem Fall durch das Megafon…

Lars: Diesen Mut zur Umdeutung brauchen wir auch in der Friedensarbeit selbst. Vielleicht sollten wir öfter solche ungewöhnlichen Perspektiven wagen…

Einladung zum Mitgestalten

Sebastian: Was wünscht ihr euch von den Menschen, die das Motiv sehen?

Lars: Dass sie sich angesprochen fühlen! Ob jemand das Plakat in der Kirche aufhängt, mit Schulklassen darüber redet oder selbst kreativ wird – jeder Beitrag zählt. Übrigens: Wir sammeln auf friedensdekade.de auch Fotos von Aktionen mit deinem Motiv.

Sebastian: Das wäre mein Wunsch! Dass mein Motiv nicht nur betrachtet, sondern weitergedacht wird. Dass es Menschen inspiriert, ihren eigenen Friedensruf zu finden.

Lars: Und genau dafür schaffen wir mit der FriedensDekade den Raum. Dieses Gespräch zeigt ja schon, wie ein Kunstwerk neue Gedankengänge öffnen kann…

Zum Weiterlesen:

Das Gewinnermotiv und Materialien: Friedensdekade.de

Sebastian Schmidts Portfolio: @sebidt2018 auf Instagram

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Atomwaffen verbieten, Frieden wecken – Die FriedensDekade 2025 und die Forderung nach Abrüstung

Friedensethik im Fokus: Eine Absage an die Spirale der Aufrüstung

Die Diskussion um Atomwaffen nimmt in der sicherheitspolitischen Debatte zunehmend Raum ein. Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) hat in ihrer aktuellen Pressemitteilung scharfe Kritik an der Selbstverständlichkeit geäußert, mit der Atomwaffen als Teil der europäischen Verteidigungspolitik betrachtet werden. Diese Haltung steht in direktem Gegensatz zu dem, wofür die FriedensDekade 2025 mit ihrem Motto „Komm den Frieden wecken“ eintritt: für eine Welt ohne atomare Bedrohung, für Abrüstung und gewaltfreie Konflikttransformation.

Frieden in unsicheren Zeiten fördern

Die Welt steht vor großen sicherheitspolitischen Herausforderungen. Kriege, Konflikte und Aufrüstung bestimmen die Nachrichten. Gerade in solchen Zeiten ist es wichtig, Räume für den Frieden zu schaffen – für Dialog, Verständigung und gemeinsames Handeln. Die Ökumenische FriedensDekade 2025 lädt unter dem Motto „Komm den Frieden wecken“ dazu ein, neue Wege des Friedens zu erkunden und ein deutliches Zeichen gegen Gewalt und Militarisierung zu setzen.

Atomwaffen – Ein Sicherheitsrisiko statt Schutz

Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) mahnt in diesem Zusammenhang, dass die derzeitige sicherheitspolitische Debatte immer stärker von Abschreckung und Aufrüstung geprägt ist. Besonders problematisch ist die wachsende Selbstverständlichkeit, mit der Atomwaffen als Teil der Verteidigungspolitik gesehen werden. Die AGDF fordert eine klare Absage an diesen Kurs: Sicherheit entsteht nicht durch die Drohung mit Massenvernichtungswaffen, sondern durch Abrüstung, Diplomatie und Völkerverständigung (zur Original Pressemitteilung der AGDF).

Jan Gildemeister, Geschäftsführer der AGDF, betont: „Wir haben nicht zu wenig Atomwaffen in der Welt, wir haben zu viel.“ Gerade im Jahr 2025, in dem sich die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki zum 80. Mal jähren, sollte die internationale Gemeinschaft neue Initiativen zur Abrüstung vorantreiben. Dies unterstreicht auch der Friedensverband, der eine intensive gesellschaftliche Debatte über nukleare Bedrohungen und die Verantwortung der Politik fordert.

Die Kirchen als Stimme für den Frieden

Auch die Kirchen fordern seit Jahrzehnten eine Welt ohne Atomwaffen. Schon die Friedensdenkschrift der EKD von 2007 stellte klar, dass die Drohung mit Atomwaffen ethisch nicht vertretbar ist. Historisch betrachtet engagiert sich die weltweite Ökumene bereits seit 1948 für eine klare Ablehnung nuklearer Waffen, indem sie deren Einsatz als „Sünde gegen Gott und eine Entwürdigung des Menschen“ bezeichnete. Gerade in diesem Jahr, in dem sich der 80. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki jährt, ist es wichtiger denn je, die Forderung nach nuklearer Abrüstung laut werden zu lassen.

Frieden aktiv gestalten – Zeichen setzen für eine bessere Zukunft

Die FriedensDekade ruft dazu auf, sich aktiv für eine friedlichere Welt einzusetzen. Dies kann in Form von Gebeten, Gottesdiensten, Bildungsangeboten, öffentlichen Veranstaltungen oder kreativen Aktionen geschehen. Gemeinden, Gruppen und Einzelpersonen sind eingeladen, ihre eigenen Impulse einzubringen und den Frieden in ihrem Alltag konkret werden zu lassen. Frieden beginnt nicht erst auf internationaler Ebene – er beginnt im Kleinen: im respektvollen Umgang miteinander, in der gewaltfreien Kommunikation und in der Bereitschaft, Konflikte ohne Waffen zu lösen. Der Friedensgedanke lebt von Beteiligung. Ob in der eigenen Gemeinde, bei öffentlichen Veranstaltungen oder im persönlichen Umfeld – jede und jeder kann einen Beitrag leisten, um den Frieden zu wecken.

Friedenssymbole als Zeichen der Hoffnung

Neben aktiven Initiativen helfen auch Symbole des Friedens, die Botschaft weiterzutragen. Produkte mit dem Zeichen Schwerter zu Pflugscharen, wie Aufnäher, Banner, Aufkleber oder Bierdeckel mit dem historischen Logo, sind eine wirkungsvolle Möglichkeit, die Friedensbotschaft sichtbar zu machen. Sie können bei Gemeindefesten, Veranstaltungen oder im Alltag genutzt werden, um ein Statement zu setzen. hier gehts zum Shop

Weitere Informationen

Die AGDF hat eine umfassende Pressemitteilung zur aktuellen sicherheitspolitischen Lage veröffentlicht, die hier nachgelesen werden kann: Original-Pressemitteilung der AGDF.

Frieden aktiv gestalten – Impulse zur FriedensDekade 2025

Die FriedensDekade setzt sich mit ihrem Motto 2025 „Komm, den Frieden wecken“ genau mit diesen Fragen auseinander. Welche Impulse braucht es für eine friedlichere Zukunft? Auf unserer Website finden Sie dazu vielfältige Materialien, Impulstexte und Anregungen für die kirchliche und gesellschaftliche Friedensarbeit.

Jetzt entdecken: www.friedensdekade.de

Frieden braucht mehr als Waffen

EKD-Friedensbeauftragter warnt vor einseitiger Aufrüstung

Die Europäische Union steht an einem Scheideweg: Während die geopolitische Lage immer angespannter wird, setzt die EU als Reaktion auf den anhaltenden Krieg in der Ukraine zunehmend auf militärische Lösungen. Landesbischof Friedrich Kramer, Friedensbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), warnt davor, den ursprünglichen friedenspolitischen Auftrag der EU aus den Augen zu verlieren.

„Die Europäische Union ist ein Friedensprojekt, sie hat den Friedensnobelpreis erhalten. Dies ist eine Verpflichtung, nicht nur militärisch zu handeln“, betont Kramer. Zwar sei die Besorgnis angesichts des russischen Angriffskrieges nachvollziehbar, dennoch dürften zivile Konfliktbearbeitung, diplomatische Verhandlungen und Gerechtigkeitsfragen nicht ins Hintertreffen geraten. Denn Frieden erfordert mehr als Waffen – er braucht soziale, ökologische und politische Gerechtigkeit.

Besonders kritisch sieht der EKD-Friedensbeauftragte die Konsequenzen einer einseitigen Militarisierung: „Mit der Fokussierung auf Aufrüstung besteht die Gefahr, dass Fragen der Klimagerechtigkeit und die Unterstützung von Menschen auf der Flucht vor Hunger und Gewalt dieser Militarisierung zum Opfer fallen.“ Kramer betont, dass das Recht nicht vom Stärkeren diktiert werden dürfe, sondern die Stärke des Rechts im Zentrum internationaler Politik stehen müsse. Mehr dazu in der vollständigen Stellungnahme:

Frieden aktiv gestalten – Impulse und Materialien zur FriedensDekade

Die FriedensDekade setzt sich mit ihrem Motto 2025 „Komm, den Frieden wecken“ genau mit diesen Fragen auseinander. Wie kann Frieden jenseits von militärischer Logik aktiv gestaltet werden? Welche Impulse braucht es für eine friedlichere Zukunft? Auf unserer Website finden Sie dazu vielfältige Materialien (hier gehts zum Shop), Impulstexte und Anregungen für die kirchliche und gesellschaftliche Friedensarbeit.

Jetzt entdecken: www.friedensdekade.de

Frieden braucht Gerechtigkeit

Church and Peace warnt vor Militarisierung

Church and Peace, das europäische Netzwerk der Friedenskirchen, ist das neueste Mitglied der Ökumenischen FriedensDekade. In einer aktuellen Stellungnahme betont der Church and Peace-Vorstand die Notwendigkeit, sich konsequent für Rechtsstaatlichkeit, internationales Recht und Klimagerechtigkeit einzusetzen. Angesichts globaler Krisen und wachsender geopolitischer Spannungen warnt Church and Peace vor einer zunehmenden Militarisierung als vermeintliche Lösung. Stattdessen plädiert das Netzwerk für den Ausbau ziviler Friedensstrategien und multilateraler Zusammenarbeit.

Besondere Sorge gilt der Gefahr, dass internationale Rechtsordnungen unterlaufen werden und politische Koordinaten sich verschieben. Die Friedenskirchen sehen es als ihre Aufgabe, auf die langfristigen Folgen von Aufrüstung, Umweltzerstörung und sozialer Ungerechtigkeit hinzuweisen. Sie rufen dazu auf, sich an der Vision einer friedlichen und gerechten Welt zu orientieren und entsprechend zu handeln.

Impulse zur Friedensarbeit, darunter Jan Gildemeister: „Frieden wecken – ein Aufruf zum Handeln“ und Christina Busch: „Frieden wecken – eine Einladung zur Hoffnung und Verantwortung“, gibt es auf friedensdekade.de

Jetzt Materialien und Publikationen zur FriedensDekade entdecken: Zum Shop

Bildmeditation von Pastor Jens Haverland

Plakatmotiv der Ökumenischen FriedensDekade 2025 von Sebastian Schmidt, Obertshausen

von Pastor Jens Haverland, evangelischer Referent der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland

Es sind finstere Zeiten…“ Düstere Zukunftsprognosen trüben den Blick auf die Zukunft, die wenig rosig aussieht. Am liebsten würde ich mich verkriechen, den Kopf in den Sand stecken und die ganzen schlechten Nachrichten ausblenden, die täglich auf mich einprasseln. Kaum traue ich mich noch mit jemanden über Politik und Weltgeschehen auszutauschen. Ich bin müde geworden, immer gleichen Diskussionsmustern zu folgen und mich Forderungskataloge ausgesetzt zu sehen, was alles schiefläuft und durch welches Durchgreifen verbessert werden müsste. So ziehe ich mich gefühlt immer weiter zurück aus den Gesprächen, entziehe mich der Nachrichtenflut und scheue den Austausch mit anderen.

In dieser Weltuntergangsstimmung – spürbarer Macht- und Kraftlosigkeit ausgesetzt und mit meinen Gedanken gefühlt alleingelassen – schaue ich auf das Plakat der diesjährigen Ökumenischen FriedensDekade.

Mir springt die pure Lebensfreude entgegen: ich höre das Flügelschlagen der Taube, die aus dem Megaphon zu flattern scheint – der Weite des Himmels entgegen. Eingehüllt und umstoben von einem bunten Konfettiregen, der die Taube förmlich in die Welt katapultiert. Schreiend rot der Lautsprecher, knalle bunt die Papierschnipsel und strahlend weiß die Taube. Ein Lichtblick in meiner Tristes der gedanklichen Trübsalspiralen. Es ruft mich raus, aus dem Jammertal der täglichen Sorgen und Schreckensnachrichten. Für einen Moment blitzt da etwas anderes auf. Ein Moment, der mir ins Bewusstsein schreibt: Es geht auch anders! Das Leben ist bunt! Die Abwärtsbewegungen des Flügelschlags geben der Taube Auftrieb und lassen sie einen anderen Blickwinkel auf die Welt einnehmen. Und ich will mich mitreißen lassen. Raus aus der Gefangenschaft der Negativnachrichten, empor in Höhe des Konfettiregens und dann leise zur Erde trudelnd, zurück in die Lebenswirklichkeit – in meine Lebenswirklichkeit in dieser Welt. Aber doch verändert. Durchgepustet und im bunten Miteinander mit lauter anderen farbenprächtigen Konfettiteilchen.

Welche Farbe hätte ich, ich als Konfettistreifen?

Wo würde ich mich niederlassen wollen?

Wo sind Farbtupfer des Lebens und der Zuversicht notwendig?

Was verleiht mir Auftrieb und wo wünschte ich mir den Luftstrom der Veränderung?

Mitten in die Zeit der FriedensDekade fällt am 11.11. um 11:11 Uhr der Beginn der fünften Jahreszeit. Für mich als waschechten Norddeutschen immer wieder eine Herausforderung. Kaum Bezug zu den Prunksitzungen und doch schmunzelnd über so manch treffende Büttenrede und pointierte Kritik, verpackt in eine ordentliche Portion Humor. Irritiert durch die hemmungslos erscheinende Ausgelassenheit des Einhakens, Mitschunkelns und die Hände zum Himmel strecken und gleichzeitig das Bedürfnis verspürend, den Sorgen des Alltags zu entfliehen und aus dem Weltschmerz auszubrechen. Mal eine andere Rolle einnehmen und die Welt mit anderen Augen sehen. Und zum Schluss sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren: Am Aschermittwoch ist bekanntlich alles vorbei, bzw. fängt die Fastenzeit an. Eine Zeit, in der ich mich darin einübe, bewusst auf etwas zu verzichten oder eben bewusst etwas zu tun, bewusst zu leben. Mich auf Ostern vorbereite und einstimme, mich rantaste an das Geheimnis des Ostermorgens und die unglaubliche Nachricht, dass der Tod überwunden ist und uns ein anderes Leben zugesprochen wurde.

Wie können wir angesichts dieses Versprechens gegeneinander Krieg führen?

Den Waffen mehr Kraft zutrauen, als der Liebe Gottes und die Stimme überhören die da sagt „Du bist mein geliebtes Kind!“

„Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ (2 Timotheus 1,7) Beschwingt und ermutigt von diesem Geist will ich selbst zu einem Werkzeug des Friedens werden. Möchte ich Friedensbote, Friedensbotin sein und auch in dir die Hoffnung auf Frieden wecken.

Lied: Komm, heilger Geist, mit deiner Kraft (EG 564)

 


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