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Autor: Thomas Oelerich

Zentraler Gottesdienst in der Stadtkirche Ludwigslust (Mecklenburg-Vorpommern)

Ludwigslust (22.20.2021,cme). „Reichweite Frieden“ – unter diesem Motto lädt die Ökumenische FriedensDekade zum bundesweit zentralen Gottesdienst am Mittwoch, 17. November 2021, um 17.30 Uhr in die Evangelische Stadtkirche Ludwigslust nach Mecklenburg-Vorpommern ein.

„Unser diesjähriges Motto wirft die Frage auf, welche gesellschaftlichen und politischen Veränderungen zum biblischen Friedensgedanken auf Erden notwendig sind. Und damit ebenso die ganz konkrete Frage, in welcher Welt wir eigentlich leben wollen, wenn wir es ernst nehmen, Friedensstifter*innen zu sein“, sagt Dr. Marina Kiroudi. Die Theologin aus Frankfurt am Main vertritt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK Deutschland) im Gesprächsforum der Ökumenischen FriedensDekade, das diese Aktion jährlich vorbereitet.

„Die Predigt wird Pastorin Christine Oberlin halten. Sie ist Gemeindepastorin der Evangelisch-reformierten Kirche in Bützow und beruflich als NDR-Radiopastorin tätig“, so Pastor Albrecht Lotz, der für die Stadtkirchengemeinde Ludwigslust den besonderen Gottesdienst mitgestaltet. „Musikalisch begleiten unsere Kantorin Annegret Böhm und der Jugendchor der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde die Bittstunde um Frieden.“

Überhaupt wird der Ökumenische Gottesdienst durch Vertreter*innen verschiedener Kirchen – evangelisch, katholisch, neuapostolisch, orthodox und reformiert – gestaltet. „Uns allen ist es, angesichts von gesellschaftlicher Polarisierung, der Bedrohung von Lebensgrundlagen sowie anhaltender verbaler wie militärischer Konflikte im internationalen Kontext ein Anliegen, gemeinsam um Frieden zu beten“, so Julika Koch, Referentin für Friedensbildung in der evangelischen Nordkirche, die herzlich nach Ludwigslust einlädt. Der Präsident der Stadtvertretung, Helmut Schapper, werde zudem im Anschluss an den Gottesdienst ein Grußwort halten.

„Zehn Tage am Ende des Kirchenjahres für den Frieden zu beten, über die Wege zum Frieden nachzudenken und Denkanstöße für die Gesellschaft zu geben – das ist bereits seit 40 Jahren das Anliegen der Ökumenischen FriedensDekade“, erinnert Priester Dirk Oertel von der neuapostolischen Gemeinde Ludwigslust. Im Jahr 1980 sei diese von engagierten Christen ins Leben gerufen worden, um für eine Umkehr zum Frieden zu werben und zu zeigen, wie militärische und kriegerische Gewalt Schritt für Schritt überwunden werden kann.

In ganz Deutschland wird vom 7. bis zum 17. November unter dem Symbol „Schwerter zu Pflugscharen“ zu Veranstaltungen, Konzerten, Ausstellungen, Andachten und Gottesdiensten anlässlich der FriedensDekade eingeladen. Raphaela Hellwig von der Katholischen Kirchengemeinde Ludwigslust betont: „Die zehn Tage sollen einen Beitrag zur Vertiefung des christlichen Friedenszeugnisses leisten und zur friedenspolitischen Willensbildung in Kirchen, Gemeinden und Gesellschaft beitragen.“

„Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“ Micha 4.3

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(den vollständigen Pressetext des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreiess Mecklenburg auch hier als pdf-Datei)

 

 

 

 

Friedensappell „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein!“

Im September 2022 kommt die Welt nach Deutschland: Zum ersten Mal wird die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Deutschland stattfinden. In Karlsruhe treffen sich dann die Delegierten von rund 350 ÖRK-Mitgliedskirchen. Sie vertreten über 500 Millionen Christinnen und Christen aus mehr als 120 Ländern.

Zu den Erstunterzeichnenden des Friedensappells gehören die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Prof. Dr. Margot Käßmann, der Liedermacher Konstantin Wecker und der langjährige ÖRK-Generalsekretär Prof. Dr. Konrad Raiser. Initiiert wurde der Appell von der Friedensorganisation Ohne Rüstung Leben, zahlreiche weitere Organisationen und christliche Institutionen, darunter auch die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), eine Trägerorganisation der Ökumenischen FriedensDekade, unterstützen ihn!

Hier finden Sie den vollständigen Appell und die Namen und Institutionen der Erstunterzeichnenden.

 

 

 

Global Prayer!

Eine tolle Aktionsidee wurde von Anke-Maria Büker-Mamy, Pfarrerin der Martinskirche, gemeinsam mit Ehrenamtlichen in Bottrop entwickelt und umgesetzt. Nachdem in der Gemeinde bereits ein Antependium mit dem Symbol der Ökumenischen FriedensDekade für ein den Altar erstellt wurde, hat die Martinsgemeinde im Rahmen einer kulturellen Woche unter dem Motto „Global Prayer“ ein spannende Veranstaltung durchgeführt.

Vielleicht eine Anregung für alle, die noch nach Formen und Möglichkeiten suchen, das Jahresmotto „REICHWEITE FRIEDEN“  im Kontext der Ökumenischen FriedensDekade aufzugreifen. Ein Video von der Veranstaltung in Bottrop finden Sie hier.

 

 

 

Steuergerechtigkeit jetzt!

Digitale Auftaktveranstaltung der ökumenischen „Zachäus-Kampagne“ für globale soziale und ökologische Steuergerechtigkeit

Die „Zachäus-Kampagne“ ist eine von zahlreichen ökumenischen Partnern (Ökumenischer Rat der Kirchen, Lutherischer Weltbund, Weltgemeinschaft Reformierte Kirchen und Weltmissionsrat) gemeinsam getragene weltweite Kampagne, die sich unter Bezugnahme auf die biblische Geschichte des Zöllners Zachäus (Lukas 19,1-10) für soziale und ökologische Steuergerechtigkeit einsetzt. Die Kampagne, zu deren Unterstützung die Ökumenische FriedensDekade in diesem Jahr mit einer Unterschriftenaktion aufruft, befasst sich vor allem mit der zunehmenden Ungleichheit innerhalb wie zwischen Staaten sowie der Klimakrise und ihren Folgen insbesondere für den globalen Süden. Sie zielt darauf ab, innerhalb der Kirchen und ihrer Gemeinden das Bewusstsein für ein gerechtes internationales Steuersystem zu stärken und ruft dazu auf, selbst politisch aktiv zu werden.

Am Montag, den 04. Oktober, von 14.00 – 16.00 Uhr, findet eine digitale Auftaktveranstaltung der Kampagne statt (Anmeldung hier bis zum 29.9., Einladung mit Programm hier).

Den „Zachäus-Appell“, gerichtet als Aufruf an die Kirchen, Landeskirchen, Diözesen, Synoden und Katholikenräte, können Sie hier einsehen und die entsprechenden Unterschriftenlisten bestellen.

Ausführliche Informationen zur „Zachäus-Kampagne“ finden Sie auf der Website von Kairos Europa.

Und noch ein Hinweis auf einen Studientag zum Thema „Globale Steuergerechtigkeit jetzt! – Die Zachäus-Kampagne der weltweiten Ökumene“, der am 30. November 2020 in der Zeit von 11.00 bis 17.00 Uhr im Großen Saal im Haus am Dom, Domplatz 3, 60311 Frankfurt/M. stattfindet. Hier finden Sie das Programm.

 

 

Afghanistan – Ein absehbares Debakel

Pressemitteilung des BSV zur Situation in Afghanistan (17.08.2021)

Mit Schrecken blicken wir in diesen Tagen nach Afghanistan. Die Freude über den längst überfälligen Abzug der internationalen Truppen, den die Friedensbewegung seit so vielen Jahren gefordert hat, ist der Sorge um die vielen Menschen gewichen, die jetzt vor den Taliban zu fliehen versuchen und um ihr Leben fürchten. Zu ihnen gehören nicht nur diejenigen, die für das internationale Militär oder für andere staatliche Einrichtungen der Besatzer gearbeitet haben. Zu ihnen gehören auch viele Menschen aus der Zivilgesellschaft – besonders auch die Frauen, die nach dem Ende der Taliban-Herrschaft angefangen hatten, private und berufliche Freiheit für sich zu erobern. Menschen, die sich darauf verlassen hatten, dass der Wandel nachhaltig sein und nicht von heute auf morgen grundsätzlich infrage gestellt würde.

„Es muss deutlich gesagt werden: Der eigentliche Fehler – das eigentliche Verbrechen – war der Überfall auf Afghanistan 2001“, sagt Dr. Christine Schweitzer, die Geschäftsführerin des Bund für Soziale Verteidigung. „Er hat nicht nur über zwei Billionen US-Dollar (1) gekostet, sondern das Leiden der Menschen in Afghanistan verstärkt, Hass gesät und Konflikte unter den Volksgruppen Afghanistans weiter angeheizt. Was jetzt geschieht, ist die Ernte von zwanzig Jahren, in denen man meinte, Toleranz, Akzeptanz grundlegender Menschenrechte und Demokratie durch Gewehre und Drohnen erzwingen zu können.“ Gerechtfertigt wurde der Angriff auf Afghanistan 2001 durch die Attentate des 11. Septembers und die Behauptung der Geheimdienste, dass Bin Laden von der Taliban-Regierung unterstützt und versteckt werde. (In Klammern: Gefunden und ermordet wurde er von USTruppen dann allerdings in Pakistan.) Der Preis war immens: Es wird geschätzt, dass zwischen 2001 und 2021 mindestens 38.000 Zivilist*innen in dem Krieg getötet wurden; eine andere Quelle spricht von 78.000. Wie viele afghanische Kombattanten auf Seiten der Taliban und anderer Milizen ums Leben kamen, wird nicht genannt; bei Polizei und Militär der afghanischen Regierung wird von jährlich 10.000 gesprochen; bei den internationalen Truppen gab es rund 3.000 Opfer insgesamt.(2)

Der Truppenabzug nach 20 Jahren war überfällig. Es war abzusehen, dass es die Taliban sein würden, die das entstehende Gewaltvakuum füllen würden. Über die Korruption in der Regierung und die schwankenden Loyalitäten bei den insbesondere auch von Deutschland mit immensem Aufwand (3) ausgebildeten afghanischen Sicherheitskräften wusste man doch schon seit Jahren. Hat man wirklich geglaubt, dass sie die Taliban militärisch in Schach würden halten können? Und, wenn über kurz oder lang sowieso von ihrer Niederlage ausgegangen wurde, warum hätten sie erst noch verlustreiche Kämpfe führen sollen? Dass die Evakuierungen der sog. Ortsmitarbeiter und ihrer Familien so spät begann, ist ein Vorwurf an die Bundesregierung. „Einmal mehr scheint es, dass die deutsche Innenpolitik, insbesondere die Sorge unserer Politiker*innen vor einer neuen Welle von Geflüchteten, die Politik leitete. So hat man, als noch Zeit gewesen wäre, die Ausreise von denjenigen, die während der Besatzung für die Deutschen gearbeitet haben, verschleppt“, meint Schweitzer. „Jetzt haben diejenigen, die nicht in Kabul, sondern in einer der Provinzen leben,
überhaupt keine Chance mehr, zu fliehen; und ob es denjenigen gelingt, die das Privileg haben, in Kabul zu sein, werden die nächsten Tage zeigen.“

Die Drohung von Außenminister Maas von letzter Woche, dass die deutsche Regierung Kabul die Mittel für den zivilen Wiederaufbau streichen werde, sofern die Taliban die Macht übernähmen, wirkt genauso hilflos wie unsinnig. Es geht hier nicht um Hilfe an die Taliban. (In Klammern: Sie haben indirekt schon genug Hilfe bekommen – viele Waffen gelangten von den westlichen Länder in ihre Hände, wie schon seit spätestens 2009 bekannt ist.(4) Es geht um Hilfe für die Menschen in Afghanistan. Sie wird nicht dadurch weniger wichtig, dass jetzt eine neue Regierung das Sagen hat, so sehr man deren Politik und Ausrichtung auch ablehnen mag. Dass verschiedene internationale und deutsche Hilfswerke das Land nicht verlassen und anscheinend auch in den Regionen, die von den Taliban kontrolliert werden, weiter arbeiten können, ist hier eine ermutigende Information (5), ebenso wie das Weitersenden des TV-Senders TOLO-News. Angesichts der Herrschaft der Taliban vor 2001 ist es schwierig, Vertrauen in ihre Erklärungen zu haben, dass sie Kollaborateure mit den internationalen Truppen nicht verfolgen würden und dass alle Mitarbeiter*innen des Gesundheitswesens – ausdrücklich auch die weiblichen – ihre Arbeit weiter tun sollten. Aber sie sollten auch nicht unbesehen verworfen werden. Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, ob den Worten auch Taten folgen. In der Zwischenzeit ist es wichtig, die Situation sorgfältig zu beobachten und Informationen gründlich zu prüfen, auch um Gerüchten oder bewussten Falschmeldungen, die lanciert werden könnten, entgegenzuwirken.

(1) Allein den USA. Siehe https://watson.brown.edu/costsofwar/figures/2021/human-and-budgetarycosts- date-us-war-afghanistan-2001-2021; https://www.tagesspiegel.de/politik/kriegskosten-3-2-billionen-dollar/4339124.html. Die deutschen Kosten bezifferte die Bundesregierung im April 20021 auf 12,5 Milliarden Euro. Siehe https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/verteidigung-kosten- 101.html
(2) https://www.france24.com/en/live-news/20210706-the-war-in-afghanistan-by-the-numbers. https://watson.brown.edu/costsofwar/costs/human/civilians/afghan spricht von 78.000. Die Zahl des afghanischen Militärs stammt von Winfried Nachtwei (ARD-Brennpunkt).
(3) Allein 80 Milliarden gaben die USA für die Ausbildung aus, siehe Foreign Policy vom 16.8.21.
(4) Siehe https://www.gao.gov/assets/gao-09-366t.pdf und René Heilig im Neues Deutschland, 13. Oktober 2009 (http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Bundeswehr/pistolen.html
(5) Siehe die Interviews mit Stefan Recker von Caritas International in Kabul, die in den vergangenen beiden Tagen publiziert wurden, zum Beispiel: https://www.domradio.de/themen/caritas/2021-08- 16/wir-arbeiten-ja-nicht-fuer-die-taliban-caritas-international-will-programme-unter-taliban . Auch Ärzte ohne Grenzen bleiben laut einer Meldung von ap vom 16.8. im Lande.

(Die Stellungnahme des BSV zur dramatischen Situation in Afghanistan ist der Homepage der AGDF entnommen)
https://friedensdienst.de/aktuelles/erklaerung-zur-situation-afghanistan-des-bund-fuer-soziale-verteidigung-bsv

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