
Frieden braucht mehr als Waffen
EKD-Friedensbeauftragter warnt vor einseitiger Aufrüstung
Die Europäische Union steht an einem Scheideweg: Während die geopolitische Lage immer angespannter wird, setzt die EU als Reaktion auf den anhaltenden Krieg in der Ukraine zunehmend auf militärische Lösungen. Landesbischof Friedrich Kramer, Friedensbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), warnt davor, den ursprünglichen friedenspolitischen Auftrag der EU aus den Augen zu verlieren.
„Die Europäische Union ist ein Friedensprojekt, sie hat den Friedensnobelpreis erhalten. Dies ist eine Verpflichtung, nicht nur militärisch zu handeln“, betont Kramer. Zwar sei die Besorgnis angesichts des russischen Angriffskrieges nachvollziehbar, dennoch dürften zivile Konfliktbearbeitung, diplomatische Verhandlungen und Gerechtigkeitsfragen nicht ins Hintertreffen geraten. Denn Frieden erfordert mehr als Waffen – er braucht soziale, ökologische und politische Gerechtigkeit.
Besonders kritisch sieht der EKD-Friedensbeauftragte die Konsequenzen einer einseitigen Militarisierung: „Mit der Fokussierung auf Aufrüstung besteht die Gefahr, dass Fragen der Klimagerechtigkeit und die Unterstützung von Menschen auf der Flucht vor Hunger und Gewalt dieser Militarisierung zum Opfer fallen.“ Kramer betont, dass das Recht nicht vom Stärkeren diktiert werden dürfe, sondern die Stärke des Rechts im Zentrum internationaler Politik stehen müsse. Mehr dazu in der vollständigen Stellungnahme:
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