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Schlagwort: Ukraine

Angst-Einschlaflied – Ein Impuls von Berthold Keunecke

Ein Impulstext zum Jahresmotto der Ökumenischen FriedensDekade in 2025

„Bevor der Frieden kommt, darf die Angst zur Ruhe finden“

Bevor wir den Frieden wecken, müssen wir vielleicht erst die Angst zur Ruhe bringen.
In seinem Impuls zur FriedensDekade 2025 beschreibt [Name des Autors] eindrücklich, wie lähmend Angst wirkt – und wie Vertrauen, Empathie und der Glaube an die Kraft der Liebe neue Räume öffnen.
Ein Text, der uns erinnert: Frieden beginnt, wo wir den Mut finden, anders hinzusehen.

Angst-Einschlaflied

„Komm den Frieden wecken!“ sagen wir in der diesjährigen Friedensdekade. Aber vielleicht müssen wir zunächst unserer Angst ein Lied zum Schlafengehen singen: „La-le-lu, liebe Angst, geh nun zur Ruh‘ …“?

„Mutig – stark – beherzt“ – war das Motto des Kirchentages in Hannover.  Aber die wenigsten meiner Gespräche dort waren von dem Mut und der Aufbruchstimmung geprägt, den das Motto beabsichtigte. Auch bei vielen von uns Christinnen und Christen ist die Angst stärker als das Vertrauen. So viele Leute sind erfüllt von Angst und meinen, nur überlegene Waffen könnten noch Sicherheit bieten. Ich spüre: Die Angst ist ein Gefühl, welches das Denken einschränkt. Je höher ein Konflikt eskaliert, desto weniger ist Nachdenklichkeit möglich. Feindbilder prägen die Konfliktdynamik schon vor der Gewalteskalationsstufe – wenn diese Stufe aber erreicht ist, wird jede Kritik an der Gewalt der eigenen Gruppe als Unterstützung des Gegners gewertet.

Ich glaube, dass uns Jesus von Nazareth mit der Feindesliebe eine wichtige Möglichkeit der Deeskalation ans Herz gelegt hat. Feindesliebe heißt ja nicht, Unrecht zu akzeptieren, sondern sie bedeutet, sich in den Gegner hineinzudenken. Auf der anderen Seite Menschen zu erkennen, die Interessen verfolgen. Das wäre eine Grundlage für Kommunikation. Das gerät aber aus dem Blick, wenn die Waffen alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wenn Angst unseren Blickwinkel verengt.

Über die Komplexität und Geschichte des Konfliktes in der Ukraine herrscht bei uns erschreckende Ignoranz, so mein Eindruck vom Kirchentag. Gründe dafür sind u.a. Feindbilder und die Angst vor „den Russen“, die seit über 100 Jahren in unserem Land Raum gewonnen haben. Jesus macht uns dagegen Mut, in ihnen Menschen zu erkennen. Das fällt leider schwer, wenn die Angst unsere Seelen besetzt. Die Rüstungslobbyisten reden deshalb viel von Bedrohung, und wenig von Kommunikationsmöglichkeiten.

Ich bin dankbar für so viele Erfahrungen mit der Kraft der Gewaltfreiheit, und dass mein Glaube stärker geworden ist als alle Angst. Ich glaube nicht mehr an die Macht der Waffen, sondern an die Kraft der Liebe. Ich glaube, dass gute Beziehungen eher den Frieden sichern als militärische Stärke. Ein entwaffnendes Lächeln kann einen Streit in der Familie beenden, und Versöhnungsbereitschaft kann eine Konfliktdynamik wenden. Willy Brandts Entspannungspolitik hat den Fall der Mauer 1989 ermöglicht. Ich werde mich also immer gegen die Angst wenden, die mit Begriffen wie „Zeitenwende“ und „nötiger Kriegstüchtigkeit“ geschürt wird – ich sage mutig: „Nie wieder Krieg!“ und vertraue auf den, der sagt: „Selig sind, die Frieden stiften“. Ich singe meiner Angst immer wieder ein Einschlaflied und versuche, unter uns den Frieden zu wecken.


Den Frieden wecken – das beginnt im Kleinen: in unseren Gesprächen, in unserer Haltung, in unserer Sprache.


Lass dich inspirieren und werde Teil der FriedensDekade: Folge uns auf Instagram für Impulse, Zitate und Aktionen rund um das Motto „Komm den Frieden wecken“. Materialien, Postkarten und Denkanstöße findest du im  Online-Shop. Lasst uns gemeinsam den Frieden wecken!

Ostermärsche 2025: Friedensbewegung ruft deutschlandweit zu Protesten für Abrüstung und Diplomatie auf

Dieses Jahr finden die Ostermärsche vom 17. bis zum 21. April statt. Deutschlandweit werden dann wieder Menschen für Frieden, Abrüstung und Demokratie demonstrieren. Alles, was du über die Ostermärsche wissen musst – inklusive Termine in deiner Region – findest du auf der Website der Friedenskooperative.

Ostermärsche 2025 – Gemeinsam für Frieden und Demokratie auf die Straße gehen

Die Ostermärsche sind eine langjährige Tradition der Friedensbewegung in Deutschland. In diesem Jahr finden sie unter dem Motto „Kriege stoppen – Frieden und Abrüstung jetzt!“ statt. Die Veranstaltungen werden von lokalen und regionalen Initiativen organisiert und umfassen eine Vielzahl von Aktivitäten:

Berlin: Am 19. April 2025 um 13:00 Uhr beginnt der Ostermarsch auf dem Mariannenplatz in Kreuzberg.Redner*innen sind unter anderem Wiebke Diehl und Lühr Henken.

Hannover: Ebenfalls am 19. April startet der Ostermarsch um 11:00 Uhr mit einer Auftaktveranstaltung in der Aegidienkirche, gefolgt von einer Demonstration durch die Innenstadt.

Rostock: Der Ostermarsch beginnt am 19. April um 14:00 Uhr am Matrosendenkmal am Kabutzenhof und führt durch die Stadt mit mehreren Zwischenkundgebungen.

Lübeck: Am 19. April startet der Ostermarsch um 14:00 Uhr auf dem Markt mit einer Kundgebung, gefolgt von einem Marsch durch die Innenstadt.

Eine vollständige Übersicht aller Termine und Veranstaltungen findest du auf der Website des Netzwerks Friedenskooperative.

Eine Bewegung mit Geschichte

Am Karfreitag 1960 nahm eine neue Friedensbewegung in Deutschland ihren Anfang. Atomkriegsgegner:innen versammelten sich und brachen zum ersten sogenannten Ostermarsch auf. Ihr Ziel: ein Zeichen gegen nukleare Aufrüstung setzen. Bald richtete sich der Protest auch gegen Kriege allgemein.

Der erste Ostermarsch war eine Reaktion auf die Stationierung nuklearwaffenfähiger Kurzstreckenraketen bei Bergen-Belsen. Aus mehreren norddeutschen Städten zogen Gruppen von Protestierenden zum NATO-Truppenübungsplatz Bergen-Hohne. Am Ostermontag kamen rund 1.000 Menschen zur Abschlusskundgebung zusammen.

In den 1960er-Jahren wuchs der Ostermarsch zur bundesweiten Massenbewegung, insbesondere durch die Bedrohungslage der Kubakrise und den Ost-West-Konflikt. Die Bewegung nannte sich zunächst „Kampagne für Abrüstung“, später dann „Kampagne für Demokratie und Abrüstung“. Der Protest weitete sich aus – über Atomwaffen hinaus – zu einem breiten Appell für Frieden, Entmilitarisierung und internationale Verständigung.

Ende der 60er-Jahre zerfiel die Bewegung, weil zu viele weltanschauliche Strömungen aufeinandertrafen. Einige Strömungen gingen in der Studentenbewegung auf, die auch gesellschaftspolitische Themen aufgriff. In Krisenzeiten wie dem Irakkrieg 2003 belebte sich die Tradition der Ostermärsche jedoch wieder. Seit einigen Jahren koordiniert das Netzwerk Friedenskooperative in Bonn die bundesweiten Aktionen.

So kannst du dich beteiligen

Es gibt viele Wege, die Ostermärsche 2025 zu unterstützen:

Mitlaufen: Auf der Website der Friedenskooperative findest du eine bundesweite Übersicht aller geplanten Ostermärsche – mit Suchfunktion nach Bundesländern.

Friedensfahrradtour organisieren: Eine kreative Alternative – Tipps dazu findest du ebenfalls auf der Website.

Virtuell dabei sein: Wenn du nicht vor Ort teilnehmen kannst, kannst du den virtuellen Ostermarsch unterstützen und online ein Zeichen setzen.

Spenden oder Patenschaft übernehmen: Unterstütze die Arbeit der Friedensbewegung  auch langfristig – mit einer Spende an die FriedensDekade oder an das Netzwerk Friedenskooperative.

Die Ostermärsche werden lokal organisiert, das heißt: Rahmenprogramme und Redebeiträge variieren von Stadt zu Stadt. Doch das gemeinsame Ziel bleibt: Für Frieden und Abrüstung eintreten – sichtbar, laut und solidarisch.

Weitere Infos, Termine und Mitmachmöglichkeiten findest du unter:  www.friedenskooperative.de

Aktionsmaterialien der FriedensDekade

Wenn du den Ostermarsch oder andere Friedensaktionen mitgestalten möchtest, lohnt sich auch ein Blick auf die Aktionsmaterialien der FriedensDekade. Jedes Jahr entstehen rund um das jeweilige Motto Plakate, Postkarten, Sticker und begleitende Arbeitsmaterialien – ideal, um vor Ort für Aufmerksamkeit zu sorgen, Diskussionen anzustoßen oder Veranstaltungen zu bewerben. Die Materialien können einfach bestellt und vielseitig eingesetzt werden – ob in Gemeinden, Schulen, Initiativen oder auf der Straße.

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