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Schlagwort: Friedensarbeit kreativ

Kreativ für Frieden: Justice.Peace.Imagination – das Sketchbook-Projekt der EKM und der EVLKS

Komm den Frieden wecken: Kreativität als Brücke in der FriedensDekade 2025.

Ein künstlerischer Ausdruck kann Dinge sagen, für die Worte fehlen. Mit Blick auf die FriedensDekade 2025 unter dem Motto „Komm den Frieden wecken“ lädt das Sketchbook-Projekt Justice.Peace.Imagination der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens dazu ein, Frieden und Gerechtigkeit kreativ zu erforschen. Es ermutigt dazu, die eigene Vorstellungskraft als wertvolle Ressource zur Mitgestaltung einer friedlichen Welt wiederzuentdecken und die FriedensDekade 2025 aktiv mitzugestalten.

Zentrale Fragen des Projekts:

  • Wo begegnen Ihnen Gerechtigkeit und Frieden in Ihrer Lebenswelt – oder wo fehlen sie?
  • Wie sieht eine Welt aus, die gerecht und in Frieden ist?

Aus den eingesandten Sketchbooks entsteht anschließend eine einzigartige Ausstellung – eine Bibliothek künstlerischer Perspektiven, tiefgründig, persönlich und zum Anfassen. Von März bis November 2026 wird die Ausstellung durch Ost- und Mitteldeutschland reisen und Begegnungen zwischen Menschen ermöglichen, die sich sonst wohl nie getroffen hätten. Die Sketchbooks eröffnen neue Perspektiven auf Frieden und Gerechtigkeit, die im Austausch und in der Begegnung wachsen dürfen.

Ihre Mitwirkung:

  • Bestellen Sie Ihr Sketchbook über das Projekt und gestalten Sie es künstlerisch.
  • Reichen Sie Ihr Sketchbook bis zum 19. Dezember  ein.
  • Optional: Reichen Sie einzelne Kunstwerke bis zum 26.10.2025 ein, die zum Motto der FriedensDekade 2025 passen.

Was passiert mit den Sketchbooks?

Die eingesandten Bücher und Kunstwerke schlagen eine Brücke zur FriedensDekade 2025: Zehn ausgewählte Werke werden während der zehn Tage im November in einer virtuellen Mini-Ausstellung auf unserer Webseite und auf Instagram präsentiert. So werden einige der kreativen Beiträge schon vor der großen Ausstellung 2026 sichtbar und machen Lust auf die weiteren Kunstwerke.

Wer kann mitmachen?

Das Projekt richtet sich an alle, die ihre Perspektiven auf Frieden und Gerechtigkeit künstlerisch ausdrücken möchten – Einzelpersonen, Gruppen, Gemeinden, Schulen oder Initiativen.

Mehr Informationen und Anmeldung:

Machen Sie mit und gestalten Sie die FriedensDekade 2025 kreativ mit: Ihr Sketchbook, Ihr Beitrag, Ihr Zeichen für Frieden und Gerechtigkeit.

Folgen Sie uns auf Instagram für Impulse, aktuelle Termine und Hintergründe. Abonnieren Sie außerdem unseren Newsletter, damit Sie keine Aktion verpassen und gemeinsam mit vielen anderen den Frieden wecken.

 

Wenn Glocken für den Frieden läuten – ein Klang, der verbindet – Ein Impuls von Peter Herrfurth

Ein Impulstext zum Jahresmotto der Ökumenischen FriedensDekade in 2025

Wenn Glocken für den Frieden läuten – ein Klang, der verbindet

Sie rufen zum Gebet, begleiten Trauer und Freude, und manchmal setzen sie ein stilles, unüberhörbares Zeichen: Friedensglocken. Landesjugendpfarrer Peter Herrfurth erzählt in seinem Impuls vom Schicksal tausender Kirchenglocken im Krieg – und von der Hoffnung, die in ihrem Klang liegt. Am Europatag lädt er ein, innezuhalten, wenn um 18 Uhr europaweit die Glocken läuten: Europe rings for Peace.

Friedensläuten

Ein Impuls von Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg, zuerst erschienen auf MDR Sachsen-Anhalt.

45.000 Glocken wurden im 2. Weltkrieg eingeschmolzen, dazu kamen nochmal ca. 35.000 Glocken aus den von Deutschland besetzen Gebieten. Die meisten wurden per Bahn nach Hamburg geschafft, bis sie unwiederbringlich im Schmelzofen landeten. Material für Kriegsgerät und Munition. Weitere 10.000 Glocken überlebten das Kriegsende und konnten von den Glockenfriedhöfen wieder zurückgebracht werden. Auch in Hettstedt, Oranienburg und Ilsenburg lagerten Glocken als Kriegsrohstoff.

Dabei sind Glocken Instrumente des Friedens. Ich durfte vor genau 25 Jahren die neue Kirchenglocke für Hermsdorf bei Magdeburg mitgestalten. Sie hat einen Durchmesser von einem Meter. 750 kg Bronze. Eine Friedenstaube ist auf der Glockenwandung zu sehen, dazu die Worte: „Friede sei mit euch“.

Die Vorgängerglocke war schon 1917 im ersten Weltkrieg vom Turm geholt worden. Ein Zimmermann hatte damals mit Bleistift auf einem Balken notiert: „Nun klinge heut zum letzten Mal, geliebtes Glöcklein du. Und bring uns nach der schweren Zeit nun endlich Fried und Ruh!“

Glocken läuten zum Gebet, zu Gottesdiensten, wenn Menschen gestorben sind oder – was besonders schön ist – wenn Menschen geboren werden.

Heute ist Europatag  – und heute abend um 18 Uhr werden mehr als 1.000 Glocken in Europa läuten. Europe rings for Peace!

Ein Zeichen. Ohne Worte. Jeder versteht es. Jeder hört es. Ein Klang. Ein Friedensläuten.

Und ich werde aufstehen und zuhören. Und ich werde im Stillen beten: Friede sei mit euch! Amen.


Friedenszeichen hören – und selbst zum Klangträger werden

Friedensarbeit beginnt oft leise. Ein Klang wie das Läuten von Glocken kann verbinden, erinnern, heilen. Am Europatag ist das Friedensläuten ein gemeinsames Zeichen über Ländergrenzen hinweg – und eine Einladung, selbst zum Träger des Friedens zu werden: durch Zuhören, Beten, Handeln.


Die FriedensDekade 2025 lädt unter dem Motto „Komm den Frieden wecken“ dazu ein, solche Zeichen des Friedens hörbar und sichtbar zu machen – in Gemeinden, Schulen, auf Straßen und Plätzen.

Entdecken Sie Impulse, Materialien und Aktionen in unserem Shop – und teilen Sie Ihre Friedenszeichen mit uns auf Instagram. Gemeinsam lassen wir den Ruf nach Frieden weiterklingen.

Frieden im Dialog: Kunst als Weckruf

Ein Gespräch mit Sebastian Schmidt und Lars Blume über das Motiv der FriedensDekade 2025 und wie Kunst als Weckruf dient.

Frieden im Dialog: Kunst als Weckruf: In unsere Serie „Frieden im Dialog“ möchten wir die Menschen und Ideen hinter der FriedensDekade sichtbar machen. In regelmäßigen Gesprächen kommen Menschen aus dem Gesprächsforum, Redaktionskreis oder anderen Funktionen zu Wort, teilen ihre Perspektiven und geben Einblicke in die Arbeit, die die FriedensDekade so lebendig macht.

Ob persönliche Geschichten, Visionen oder die Auseinandersetzung mit dem Wandel in der Friedensarbeit – dieser Dialog lädt ein, gemeinsam nach Wegen zu suchen, wie Frieden gestaltet werden kann.

Heute im Gespräch: Sebastian Schmidt, Gewinner des diesjährigen Motivwettbewerbs der FriedensDekade, trifft sich mit Lars Blume vom Organisationsteam zu einem Austausch über Kunst und Friedensarbeit. Sebastian Schmidt, der diesjährige Gewinner des Motivwettbewerbs der FriedensDekade, ist verheiratet, Vater zweier Kinder und lebt in Obertshausen. Als Dipl. Grafikdesigner, der als Senior Artdirektor tätig ist, bringt er seine professionelle Expertise und persönliche Überzeugung in die Gestaltung des offiziellen Plakatmotivs ein. Im Gespräch geht es um die Entstehung des Motivs, die Wirkung von Kunst in der Friedensarbeit und wie ein Plakat Menschen zum Nachdenken anregen kann. Sebastian erzählt, was ihn bewegt hat und welche Gedanken hinter seiner Gestaltung stehen.

Das Motiv: Frieden sichtbar machen

Lars: Sebastian, dein Gewinnermotiv zeigt eine Megafon mit einer Friedenstaube – ein starkes Bild! Was war dein erster Gedanke, als du das Motto „Komm den Frieden wecken“ gehört hast?

Sebastian: Dass wir einen richtigen Weckruf brauchen! Die Taube ist das universelle Friedenssymbol, aber das Megafon steht für die Dringlichkeit: Frieden muss laut eingefordert werden. Viele Menschen sind müde geworden angesichts der Kriege – da wollte ich ein Motiv schaffen, das aufrüttelt.

Lars: Ein sehr spannender Ansatz. Die Kombination aus vertrautem Symbol und neuer Aussagekraft…

Sebastian: Genau, das rote Megafon ist das Zentralsymbol für das Aufwecken unserer Gesellschaft. Um dem Motiv eine positive, laute, lebendige Note zu verleihen, fliegen bunte Konfettifontänen mit der Taube zusammen heraus.

Lars: Die Farbwahl ist ja auch sehr klar…

Sebastian: Die benutzen Farben haben ihren Ursprung im Corporate Design der FriedensDekade – Blau, Rot, Weiß. Rotes Megafon, weiße Taube, blauer Hintergrund. Ich bin ein Freund der leicht verständlichen und schnellen Bildsprache.

Lars: Du hast bewusst mit KI gearbeitet. Warum dieser Ansatz?

Sebastian: Ich wollte dieses Jahr unbedingt etwas mit KI machen. Vorher habe ich mir aber ganz „klassisch“ Gedanken darüber gemacht, wie ich das Motto grafisch passend darstellen könnte und wie es visuell zum Gesamtauftritt der Friedensdekade passen könnte. Für mich ist daher KI nur ein Mittel zum Zweck und stellt eine willkommene Arbeitserleichterung bei der finalen Umsetzung einer „menschlichen“ Idee dar. Frieden braucht klare Bilder, die jeder sofort versteht. Das Konfetti aus dem Megafon soll zeigen: Frieden ist nicht nur Protest, sondern auch Lebensfreude!

Lars: Wie siehst du die Wirkung, die dein Motiv entfalten soll?

Sebastian: In erster Linie soll das Plakatmotiv die Motto-Headline aufmerksamkeitsstark kommunizieren. Es soll hochwertig und professionell wirken, denn es geht um eines der wichtigsten Themen unserer Gesellschaft.

Lars: Das spricht mir aus der Seele. Kunst kann ja oft, was reine Worte nicht schaffen…

Sebastian: Kunst ist eine sinnliche Ausdrucksform, um Menschen für Friedensarbeit zu sensibilisieren. Sie kann auf überraschende Weise neue Zugänge schaffen, abseits von Zahlen und Fakten.

„Wie Kunst den Frieden weckt: Ein lebendiger Austausch zwischen Künstler und Aktivist“

Lars: Sebastian, wenn ich dein Motiv mit der Friedenstaube und dem Megafon betrachte, spüre ich sofort diese kraftvolle Dynamik. Wie bist du eigentlich auf diese ungewöhnliche Verbindung gekommen?

Sebastian: lacht Ja, die Taube allein wäre mir zu brav gewesen. Irgendwie spiegelt sie ja oft nur unsere Sehnsucht wider, ohne uns wirklich in Bewegung zu bringen. Das Megafon dagegen… das ist ein Werkzeug, das nach Aktion schreit. Genau dieses Spannungsfeld interessierte mich.

Lars: Das erklärt, warum das Motiv so unmittelbar wirkt. Ich erlebe in unserer Friedensarbeit oft, wie schwer es für manche Menschen ist, ihre Passivität abzulegen. Dein Kunstwerk scheint genau da anzusetzen…

Sebastian: Absolut. Aber weißt du, was mir dabei wichtig war? Dass der Aufruf zum Frieden nicht nur als Pflichtübung daherkommt. Die bunten Konfetti-Elemente sollen zeigen: Friedensarbeit kann auch Freude machen, kann lebendig sein. Ihr nutzt das Motiv ja für die ganze FriedensDekade. Wie übersetzt ihr solche künstlerischen Impulse in praktische Arbeit?

Lars: Gute Frage! Dein Plakat wird bundesweit in Gemeinden hängen – es ist quasi das „Aushängeschild“ unserer Kampagne. Aber wir ergänzen es mit Materialien, die zum Mitmachen einladen: Zum Beispiel mit Postkarten, die Menschen selbst beschriften und verschicken können. Kunst öffnet Herzen, aber dann braucht es konkrete Handlungsoptionen. Die Materialien rund um das Gewinnermotiv gibt es im Shop

Sebastian: Genau das gefällt mir an der FriedensDekade: Sie bleibt nicht bei Symbolen stehen. Wie reagieren die Leute auf das Motto?

Lars: Sehr unterschiedlich! Manche fragen: „Warum wecken? Ist Frieden etwa eingeschlafen?“ Da wird dann diskutiert, wie wir alle im Alltag friedensfähiger werden können. Dein Motiv hilft, diese Gespräche anzustoßen. Kunst kann ja oft, was reine Worte nicht schaffen…

Sebastian: Das erinnert mich an Michelangelo, der sagte: „Kunst hat die Aufgabe wachzuhalten, was für uns Menschen so von Bedeutung und notwendig ist.“ Genau das versuche ich mit dem Motiv – den Frieden als etwas zu zeigen, das nicht selbstverständlich ist, sondern unserer ständigen Aufmerksamkeit bedarf

Lars: Glaubst du, dass Kunst wirklich gesellschaftlichen Wandel bewirken kann?

Sebastian: Kunst kann durch ihre Freiheit jedem Thema enorme Aufmerksamkeit verschaffen. Das bringt Denkanstöße und lässt Menschen ungewollt in Austausch treten. In der Friedensförderung können so Sachverhalte kreativ inszeniert werden.

Persönliche Zugänge

Lars: Du hast erwähnt, dass dich die aktuellen Kriege als Familienvater bewegen. Wie geht ihr zuhause mit dem Thema um?

Sebastian: Meine Kinder (12 und 19) sehen ja auch Nachrichten. Wir versuchen, ihnen zu erklären: „Frieden fängt bei uns an – wie wir streiten und uns wieder vertragen.“ Aber deine Frage ist spannend: Wie vermittelt ihr bei der FriedensDekade zwischen globalen Krisen und persönlichem Handeln?

Lars: Indem wir Geschichten erzählen – wie die von der Gemeinde, die ihr Friedensgebet mit einer ukrainischen Flüchtlingsfamilie gestaltet hat. Oder den Schulprojekten, wo Jugendliche über „Frieden 2.0“ diskutieren. Dein Plakat und das Motto werden zum Türöffner für einen wertschätzenden Austausch!

Sebastian: Das gefällt mir. Kunst sollte nie im Museum enden, sondern im echten Leben weiterwirken. Besonders beim Thema Frieden…

Lars: …wo jede Generation ihre eigenen Ausdrucksformen finden muss. Was würdest du jungen Künstlern raten, die sich mit Friedensthemen beschäftigen wollen?

Sebastian: Ehrlich gesagt: Keine Angst vor Klischees zu haben! Die Taube ist nicht ausgelutscht – sie wartet nur darauf, neu interpretiert zu werden. Wie in meinem Fall durch das Megafon…

Lars: Diesen Mut zur Umdeutung brauchen wir auch in der Friedensarbeit selbst. Vielleicht sollten wir öfter solche ungewöhnlichen Perspektiven wagen…

Einladung zum Mitgestalten

Sebastian: Was wünscht ihr euch von den Menschen, die das Motiv sehen?

Lars: Dass sie sich angesprochen fühlen! Ob jemand das Plakat in der Kirche aufhängt, mit Schulklassen darüber redet oder selbst kreativ wird – jeder Beitrag zählt. Übrigens: Wir sammeln auf friedensdekade.de auch Fotos von Aktionen mit deinem Motiv.

Sebastian: Das wäre mein Wunsch! Dass mein Motiv nicht nur betrachtet, sondern weitergedacht wird. Dass es Menschen inspiriert, ihren eigenen Friedensruf zu finden.

Lars: Und genau dafür schaffen wir mit der FriedensDekade den Raum. Dieses Gespräch zeigt ja schon, wie ein Kunstwerk neue Gedankengänge öffnen kann…

Zum Weiterlesen:

Das Gewinnermotiv und Materialien: Friedensdekade.de

Sebastian Schmidts Portfolio: @sebidt2018 auf Instagram

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