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Schlagwort: Frieden sichtbar machen

Chemnitz wird Bühne des Friedens: Musik, Geschichte und Engagement in der FriedensDekade 2025

Musik, Geschichte und Engagement im Herzen der Kulturhauptstadt Europas

Chemnitz: Stadt der Transformation

Chemnitz. Eine Stadt mit einem Namen, der Geschichte atmet. Karl-Marx-Stadt, Industrie, DDR-Erbe und heute Kulturhauptstadt Europas 2025. Ein Ort, der geprägt ist von Transformation, von Aufbruch und auch von Widersprüchen. An diesem Ort wird am 12. November der zentrale Gottesdienst der FriedensDekade 2025 gefeiert – ein Tag, an dem Chemnitz selbst zur Bühne des Friedens wird. Aber noch wichtiger: Die gesamte Republik wird für zehn Tage Teil dieser Bühne, vom 9. bis 19. November, in jedem Schulhof, in jeder Kirche, in jedem Verein, in jeder Kommune. Alle Termine finden Sie unten.

Musik als Stimme für Frieden

Popmusik kann Politik, kann Geschichte und Haltung transportieren. Kraftklub, die Band aus Chemnitz, versteht es wie kaum eine andere, ihre Stadt und die Lebensgefühle ihrer Generation in Songs zu packen, die zugleich kritisch, leidenschaftlich und aufrüttelnd sind. Mit „Karl-Marx-Stadt“ und „September Song“ hat Kraftklub nicht nur Songs über Identität und Erinnern geschaffen, sondern auch über Verantwortung und die eigene Stimme in der Gesellschaft.

Sie spiegeln, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist, sondern Engagement, Reflexion und Mut braucht. Die FriedensDekade nutzt dieses Potenzial: Musik, Kunst und gemeinsames Handeln werden zu Mitteln, um Haltung sichtbar und erlebbar zu machen.

Das Lied „Schüsse in die Luft“ fordert auf, Stellung zu beziehen. Für uns heißt das: Zehn Tage lang Chemnitz und alle Orte in Deutschland, an denen Menschen zusammenkommen, zu einer Bühne zu machen. Jede Andacht, jede Gesprächsrunde, jedes kleine Friedenszeichen ist ein Akt des gemeinsam Einstehens. Jede Initiative, die sich für Frieden, gegen Aufrüstung, Wehrpflicht und Rekordschulden für Krieg positioniert, ist Teil einer kollektiven Botschaft.

Komm den Frieden wecken – Zehn Tage, viele Stimmen

Die FriedensDekade 2025 macht deutlich, dass Engagement nicht abstrakt bleibt. Wer mitmacht, ob als Gemeinde, Jugendgruppe, Verein oder Einzelperson, bringt die Botschaft des Friedens in die Öffentlichkeit. Ein friedliches Europa, 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, wird so sichtbar gelebt.

Die zehn Tage werden zu einem vielstimmigen Chor, in dem Kreativität, Dialog und Handeln die Hauptstimmen sind. Chemnitz wird somit nicht nur zur Kulturhauptstadt, sondern zur Bühne des Friedens, die von den Menschen selbst gestaltet wird.

Die FriedensDekade ruft auf zum Mitmachen

Musik, Kunst und persönliche Initiativen verschmelzen zu einem lebendigen Statement: Frieden ist kein abstraktes Ideal, sondern wird täglich geschaffen. Wer am 12. November in Chemnitz dabei ist oder in seiner eigenen Gemeinde aktiv wird, zeigt Haltung, setzt Zeichen und wird Teil eines europäischen Friedensprojekts, das Geschichte, Gegenwart und Zukunft verbindet.

Die FriedensDekade ruft alle auf: Nutzt die Bühne, zeigt Engagement, gestaltet aktiv die Stadt, eure Gemeinde, euer Umfeld – zehn Tage lang. Macht sichtbar, dass Frieden möglich ist, dass er gehört, gesehen und erlebt werden kann. Denn Frieden wächst nicht aus Politik allein, sondern aus den Menschen, die handeln.

Von Chemnitz bis in Ihre Gemeinde: Machen Sie die FriedensDekade erlebbar

In unserem Shop finden Sie Gottesdiensthefte, Plakate und die neue Weihnachtskarte, mit der Sie selbst ein Zeichen für den Frieden setzen können. Folgen Sie uns auf Instagram für Impulse, aktuelle Termine und Hintergründe. Abonnieren Sie außerdem unseren Newsletter, damit Sie keine Aktion verpassen und gemeinsam mit vielen anderen den Frieden wecken.

Die Termine zur FriedensDekade 2025 in Chemnitz: Komm den Frieden wecken!

Die Ev.-Luth. Kirchgemeinde St.Andreas Chemnitz/Gablenz lädt zu folgenden Terminen ein:

Sonntag, 09. November
Familienkirche mit Eröffnung der FriedensDekade
10 Uhr Andreaskirche

Montag, 10. November
Friedensgebet
8 Uhr Andreaskirche

Dienstag, 11. November
Martinsfest mit Friedensgebet
17 Uhr Andreaskirche

Mittwoch, 12. November
zentraler Gottesdienst zur FriedensDekade
18 Uhr Jakobikirche

Donnerstag, 13. November
Friedensgebet
18 Uhr Andreaskirche

Freitag, 14. November
Gemeindeabend zur FriedensDekade
19 Uhr Saal der Andreasgemeinde

Samstag, 15. November
Friedensgebet
18 Uhr Andreaskirche

Sonntag, 16. November
Gottesdienst mit Friedensgebet
10 Uhr Andreaskirche

Montag, 17. November
Friedensgebet
18 Uhr Andreaskirche

Dienstag, 18. November
Friedensgebet
18 Uhr Andreaskirche

Mittwoch, 19. November
Buß-und Bettagsgottesdienst mit Abschluss der FriedensDekade
10 Uhr Trinitatiskirche (Hilbersdorf)

Komm den Frieden wecken – Friedensarbeit lebt von Freiwilligkeit, nicht von Pflicht

FriedensDekade setzt auf Freiwilligkeit statt Pflichtdienst

Die Diskussion um einen Pflichtdienst ist zurück auf der politischen Agenda. Doch statt über Zwangsdienste zu streiten, fordert die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) ein anderes Umdenken: Freiwilligendienste müssen gestärkt werden – als echte Alternative und als Ausdruck von Friedenslogik.

Jan Gildemeister, Geschäftsführer der AGDF, macht deutlich:
„Die Bundesregierung denkt über Pflichtdienste nach, investiert aber nicht ausreichend in Freiwilligendienste. Dabei brauchen wir gerade jetzt mehr Räume für freiwilliges Engagement, nicht weniger.“

Die AGDF kritisiert, dass die Haushaltsmittel für 2025 und 2026 nicht ausreichen, um zugesagte Verbesserungen umzusetzen. Vor allem fehle der entscheidende Schritt: ein Rechtsanspruch auf Förderung eines Freiwilligendienstvertrages.

Freiwilligkeit statt Zwang. Warum das zählt.

Freiwilligendienste bieten jungen Menschen Orientierung, Kompetenzen und die Chance, etwas für die Gesellschaft zu tun. Besonders das Freiwillige Internationale Jahr sei ein starkes Zeichen für Dialog, Verständigung und Frieden über Grenzen hinweg.

„Freiwilligkeit entspricht dem Wunsch der meisten jungen Menschen, deren Stimmen in der Pflichtdienst-Debatte kaum gehört werden“, betont Gildemeister.
Gleichzeitig tragen Freiwilligendienste entscheidend zu gesellschaftlichem Zusammenhalt und Demokratie bei.

Die Alternative – eine Rückkehr zur Wehrpflicht – sei weder praktisch noch rechtlich tragfähig:

  • Das Grundgesetz setzt hohe Hürden für staatliche Pflichtdienste.
  • Die Bundeswehr benötigt aktuell nur einen Bruchteil eines Jahrgangs – Wehrgerechtigkeit wäre nicht gegeben.
  • Strukturen für Hunderttausende Dienstleistende gibt es nicht.

„Echte Sicherheit entsteht nicht durch Zwang, sondern durch Vertrauen, Verantwortung und Engagement“, fasst die AGDF zusammen.

Frieden wecken durch Freiwilligkeit

Die Debatte um Pflichtdienst oder Freiwilligendienst berührt eine Grundfrage: Wie wollen wir Frieden gestalten?
Die FriedensDekade 2025 lädt dazu ein, genau hier anzusetzen: Frieden sichtbar machen im Alltag, Freiwilligkeit stärken und Räume schaffen, in denen Menschen Verantwortung übernehmen.

Jetzt ist die Zeit: Komm den Frieden wecken in der FriedensDekade 2025.
Sie findet vom 9. bis 19. November 2025 statt und ermutigt dazu, Friedenslogik in Schulen, Gemeinden, Vereinen und Netzwerken lebendig werden zu lassen. Materialien, Plakate und Impulse zur Gestaltung sind in unserem Shop erhältlich. Mit unseren Mitmach-Tipps für Kirchengemeinden, Schulen, Chöre, Vereine, Kommunen und Einzelpersonen zeigt die FriedensDekade 2025, wie Frieden im Alltag, im Miteinander und im gemeinsamen Gestalten sichtbar werden kann.“

Mehr Informationen und die ausführliche Pressemitteilung der AGDF finden Sie hier.

 

Geschichten, die den Frieden erzählen – Marcus Vetter ist Friedensbotschafter 2025

Marcus Vetter ist Friedensbotschafter 2025

Komm den Frieden wecken- ein Anstoß

Wie erzählt man Frieden in einer Welt voller Kriegserzählungen? Der Filmemacher Marcus Vetter hat eine eindrucksvolle Antwort darauf gefunden. Mit bewegenden Dokumentationen über Hoffnung, Versöhnung und Gerechtigkeit stellt er unbequeme Fragen – und lässt mutige Menschen zu Wort kommen, die trotz Verlust und Gewalt neue Wege gehen. Als Friedensbote der FriedensDekade 2025 erinnert er uns daran, dass Frieden kein Zustand ist, sondern eine Entscheidung – immer wieder neu.

Geschichten, die weiterwirken – Marcus Vetter über Hoffnung, Verantwortung und die Kraft des Erzählens

Ich bin Dokumentarfilmer und habe 2008 den Film DAS HERZ VON JENIN über den palästinensischen Vater, Ismael Khatib, in Jenin (Westbank) gedreht, dessen 8jähriger Sohn von einem israelischen Soldaten erschossen wurde, und der sich trotz seiner Trauer entschloss, die Organe seines Sohnes an israelische Kinder zu spenden. In einer solchen Situation nicht Rache zu üben, sondern eine Botschaft des Friedens zu vermitteln, hat mich damals zutiefst beeindruckt. Ich habe mich deshalb entschlossen, selbst aktiv zu werden, um Kindern und Jugendlichen in Jenin, der Heimatstadt der Familie, etwas Hoffnung und Perspektive zu geben. Hunderte freiwillige Helfer aus aller Welt folgten meinem Ruf und kamen nach Jenin, um dort zusammen mit Ismael Khatib ein altes Kino zu renovieren, das während der ersten Intifada geschlossen wurde. Der Film CINEMA JENIN – DIE GESCHICHTE EINES TRAUMS erzählt dieses eigentlich unmögliche Unterfangen. Das Kino wurde im Sommer 2011 feierlich eröffnet und fünf Jahre lang betrieben, bevor es im Dezember 2016 abgerissen und durch ein Einkaufszentrum ersetzt wurde.

Egal wie schwierig es ist, den Teufelskreis von Gewalt und Rache zu durchbrechen, egal wie aussichtslos es scheint, diese Geschichten werden überleben und andere ermutigen, es ihnen gleich zu tun. So hat zum Beispiel das palästinensische Kino in Jenin, es ermöglicht, die Geschichte von Yael Armanet zu erzählen, einer Israelin, die ihren Mann Chernobroda bei einem Selbstmordattentat durch einen Palästinenser aus Jenin verloren hat. Inspiriert von Ismael Khatibs Geschichte hatte sich Yael in den Kopf gesetzt, die Familie des Selbstmordattentäters in Jenin zu besuchen, um Antworten auf das Geschehene zu bekommen. Es entstand der berührende Film NACH DER STILLE von Jule Ott und Stefanie Bürger

Ben Ferenzc, der jüngste Ankläger der Nürnberger Prozesse war einer derjenigen, die 1998 in Rom den Internationalen Strafgerichtshof ins Leben gerufen haben. Sie alle waren von dem Gedanken beseelt, dem Prinzip Rache etwas entgegenzusetzen und erschufen ein internationales Gericht, das Staatschefs persönlich zur Rechenschaft ziehen sollte. Der Dokumentarfilm WAR AND JUSTICE erzählt die 25-jährige Geschichte des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) in seiner Mission die schwersten Verbrechen an der Menschheit zu beenden. Diesen Film habe ich zusammen mit einem der Volontäre in Palästina, Michele Gentile, gedreht. Bei einer Preisverleihung des Films DAS HERZ VON JENIN sah Luis Moreno Ocampo, der erste Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, den Film und lud mich danach zu sich nach Den Haag ein.

Und hier schließt sich der Kreis. Als ich Michele 2009 kennenlernte, kam er gerade als Zeitsoldat aus Afghanistan zurück. Ismaels Geste hat uns alle beeinflusst. Er hat uns zusammengeführt. Nach Cinema Jenin haben Michele und ich an vielen Filmprojekten gearbeitet, unter anderem 15 Jahre an diesem Film WAR AND JUSTICE. Der Film hilft einem, seine Einstellung zum Krieg zu überdenken. Denn so einleuchtend und zwingend die Argumente auch sein mögen, dass sich eine Gesellschaft oder eine Staatengemeinschaft als ultima ratio für Krieg entscheidet, uns muss dabei immer bewusst sein, dass wir damit riskieren, die Zukunft von Generationen in Trümmern zu legen. Für Ben Ference war der Krieg selbst, „das größte Kriegsverbrechen“.

Wir sollten deshalb immer dazu bereit, unsere Haltung zum Krieg zu überdenken.

Heute dreht Michele einen Film über die Deutsch-Vietnamesin Hong, die sich in den Kopf gesetzt hat, als eine der ersten deutschen Frauen den K2 zu besteigen und zwar nicht einfach so – sondern um auf dem Gipfel eine Anti-Kriegsflagge zu hissen. Gesponsert wurde der Aufstieg von einer Taiwanesischen Mobilfunkfirma. Doch als das milliardenschwere Unternehmen erfährt, dass der Aufstieg unter dem Vorzeichen einer Friedensmission geschehen soll, steigen sie aus dem Projekt aus. Hong muss die erhaltene Unterstützung zurückzahlen. Doch Michele und Hong geben nicht auf. Hong nimmt einen Kredit auf. Und am 15. Juni 2025 flogen beide nach Pakistan, um den gefährlichen Aufstieg zu beginnen.

Es gibt tausende solcher Geschichten, und wie einst Mahmoud Darwish, die literarische Stimme Palästinas, sagte: „Wir leiden an einer unheilbaren Krankheit: Hoffnung.“ Und das ist auch gut so…. Wer für Micheles Film spenden möchte – darf sich gerne mit mir in Verbindung setzen: Marcus.Vetter@t-online.de

Marcus Vetter, geboren 1967 in Stuttgart, arbeitet als freier Regisseur, Autor und Produzent sowie beim SWR. www.marcus-vetter.com

Ein Blick, der weiterführt – Filme, die verbinden

Marcus Vetters Geschichten wirken über Leinwände hinaus. Sie zeigen, was möglich ist, wenn wir den Mut haben, nicht zurückzuschlagen, sondern weiterzudenken. Solche Perspektiven brauchen Sichtbarkeit – in der Gesellschaft und in unseren Herzen.
Folgen Sie uns auf Instagram für mehr Geschichten wie diese – und entdecken Sie im Onlineshop der FriedensDekade Materialien, mit denen auch Sie den Frieden wecken können.

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