Komm den Frieden wecken – Eine Impuls zu Ostern für die Friedensbewegung 2025
Zwischen Ostermarsch, Frühlingserwachen und FriedensDekade: Wie Hoffnung Wurzeln schlägt – persönlich, gesellschaftlich, politisch
Ein Impuls von Lars Blume
Ostern – Zeit der Hoffnung, Zeit des Friedens
Die Osterzeit fällt in jene besondere Übergangsphase zwischen Winter und Frühling. Die Dunkelheit weicht langsam dem Licht, aus kahlen Zweigen sprießen erste Knospen, und das Leben bricht sich bahn – zart, aber unaufhaltsam. Auch im Inneren vieler Menschen regt sich in diesen Tagen ein ähnlicher Prozess: Ein Wunsch nach Neuanfang, nach Aufbruch, nach Hoffnung. Genau hier setzt das Motto der ökumenischen FriedensDekade 2025 an: „Komm den Frieden wecken!“
In einer Zeit, in der die Welt erschüttert ist von Kriegen, Gewalt und einer zunehmenden sozialen Kälte, braucht es solche Momente des Innehaltens. Ostern erinnert uns daran: Es gibt eine Kraft, die stärker ist als Tod und Zerstörung. Eine Kraft, die zum Leben ruft – gerade da, wo wir es am wenigsten erwarten. Diese Botschaft ist zutiefst politisch. Sie ist ein Aufruf, den Frieden nicht nur zu ersehnen, sondern aktiv zu gestalten – in unseren Herzen, auf der Straße, in der Gesellschaft.
Auch die Friedensbewegung 2025 lässt sich von dieser österlichen Botschaft inspirieren. Mit dem Motto „Komm den Frieden wecken!“ ruft die FriedensDekade 2025 dazu auf, den Samen des Friedens zu pflanzen – persönlich, gesellschaftlich, politisch.
Ein leerer Ort wird zur Hoffnung
Die biblische Ostergeschichte erzählt von Frauen, die früh am Morgen zum Grab gehen. Was sie dort erwarten, ist Tod – doch was sie finden, ist Leere. Das Grab ist offen, der Stein beiseitegerollt, die Worte: „Er ist nicht hier, er ist auferstanden“ (Matthäus 28:5-8). Diese Szene steht für einen radikalen Hoffnungsschimmer – genau dort, wo alles verloren scheint, beginnt etwas Neues.
Diese Szene ist ein Symbol für das, was Hoffnung vermag: Auch in Situationen, die ausweglos erscheinen, kann eine überraschende Wende geschehen. Dort, wo alle Zeichen auf Resignation stehen, keimt Leben. Der leere Ort wird zum Ausgangspunkt für Veränderung. Diese Botschaft gilt bis heute – besonders in Zeiten, in denen uns politische Krisen, globale Unsicherheiten und persönliche Erschöpfung das Gefühl geben, dass nichts mehr geht. Die Ostermärsche 2025 führen genau diesen Gedanken weiter: Menschen stehen auf, gehen gemeinsam durch Städte und Dörfer, zeigen Gesicht für Frieden und Abrüstung.
Ostermarsch & Aufbruch – Friedensaktion 2025
Diese österliche Hoffnung wird jedes Jahr neu auf die Straßen getragen: bei den Ostermärschen. Seit Jahrzehnten sind sie ein Ausdruck des zivilgesellschaftlichen Friedenswillens – und auch 2025 werden wieder Tausende Menschen für Abrüstung, gewaltfreie Konfliktlösung und globale Gerechtigkeit demonstrieren. Sie sagen damit: Wir akzeptieren die Logik der Gewalt nicht. Wir setzen unser Vertrauen in den Weg des Dialogs, der Diplomatie, des gewaltfreien Widerstands.
Die Ostermärsche zeigen: Friedensengagement ist kein verstaubtes Ideal, sondern brandaktuell. In einer Welt, in der Kriege an Brisanz zunehmen, in der Aufrüstung boomt und Populismus das gesellschaftliche Klima vergiftet, sind solche Zeichen des Widerspruchs wichtiger denn je. Der Schritt auf die Straße ist ein klares „Nein“ zu Angst und Sprachlosigkeit – und ein „Ja“ zum Mitgestalten. Hier finden Sie weitere Friedensaktionen in 2025
Frieden beginnt im Innen
Doch der Weg zum Frieden beginnt nicht erst auf der Straße oder in politischen Forderungskatalogen – er beginnt in uns selbst. In unseren inneren Kämpfen, unserem Mut zur Veränderung, unserer Bereitschaft, dem anderen mit Empathie zu begegnen. Wer den Frieden in der Welt wecken will, muss ihn auch im eigenen Herzen nähren.
Wie oft tragen wir Verletzungen mit uns, schweigen statt zu vergeben, werten ab statt zuzuhören? Gerade an Ostern sind wir eingeladen, die „leeren Gräber“ in unserem Leben zu betrachten: jene Beziehungen, in denen wir resigniert haben; jene Konflikte, denen wir aus dem Weg gehen. Vielleicht wartet gerade dort ein neuer Anfang auf uns – wenn wir bereit sind, uns bewegen zu lassen. Denn echter Frieden wächst von innen nach außen. In der Hoffnung, dass auch zerbrochene Beziehungen heilen können. Wer den Frieden weckt, muss zuerst still werden – den inneren Winter anerkennen, aber auch an das kommende Licht glauben.
Stell dir einen Samen vor, der tief in der Erde ruht. Der Winter war lang. Die Dunkelheit groß. Doch mit dem ersten Licht, mit dem ersten warmen Wind beginnt er zu keimen. Nicht laut, nicht spektakulär. Doch kraftvoll. So kann auch der Frieden wachsen – wenn wir vertrauen, dass selbst kleine Zeichen zählen. Jede versöhnte Geste, jedes mutige Wort, jede Tat der Güte ist ein Akt der Hoffnung.
Frieden – persönlich, politisch, poetisch
„Komm den Frieden wecken!“ ist kein frommer Wunsch und keine abstrakte Floskel. Es ist ein Handlungsaufruf. An uns alle. In unseren alltäglichen Rollen als Freund:innen, Kolleg:innen, Nachbar:innen, politische Mitgestaltende. Die Geschichte der Frauen am Grab zeigt: Der Glaube an das Gute ist nicht naiv – er ist mutig. Und er braucht Menschen, die sich trauen, weiterzugehen, auch wenn sie noch zweifeln.
Die ökumenische FriedensDekade 2025 wird im November wieder viele solcher Stimmen und Wege sichtbar machen. Aber der Same wird jetzt gelegt – mit dem Licht von Ostern, mit der Energie des Frühlings, mit dem Schritt der Ostermärsche. Jetzt ist die Zeit, den inneren Frieden zu wecken, der sich dann in der Welt entfalten kann.
Ein Aufruf zum Teilen & Mitmachen
Die FriedensDekade lebt vom Mitmachen, vom Weitersagen, vom Teilen. Ob Sie eine Friedensandacht gestaltest, eine Aktion zum Ostermarsch planst, eine Geschichte zu Hoffnung und Wandel erzählst oder im Alltag friedensstiftend wirkst – ihr Beitrag zählt. Aktionsmaterial für Veranstaltungen finden sie im Webshop der Friedensdekade.
Wir sind neugierig auf deine Initiative: Schreib uns an kontakt@friedensdekade.de, sende uns ein Bild, markiere uns auf Instagram oder erzähle uns von deiner Aktion.
Folge der FriedensDekade auf Instagram unter @friedensdekade und verlinke uns mit dem Hashtag #FriedensDekade2025 #KommDenFriedenWecken. Gemeinsam zeigen wir: Der Frieden schläft nicht – er ist längst unterwegs.
Denn das ist die bleibende Osterbotschaft: Das Leben findet immer einen Weg. Und der Friede auch.