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5. August 2022

Mein Mutterland magst mutig sein (von Berthold Keunecke, Herford)

Zusammen:Halt! Ich wünsche mir, dass wir zusammenhalten und die Kurve kriegen, damit wir alle, unsere Kinder und unsere Älteren in unserem Mutterland sicher leben können.

Mein Mutterland überblicke ich, wenn ich auf den Eggeberg steige: Da sehe ich den Teutoburger und das Wiehengebirge bis zur Porta Westfalica. Ich sehe die Schlote der Müllverbrennungsanlage in Heepen, wo ich aufgewachsen bin,  ich sehe die Kirchtürme der Region, manche von ihnen mit guten Erinnerungen verbunden – und ich sehe viele Äcker und Felder und auch Windräder und Fabriken, die anzeigen, dass hier in meinem Mutterland für das Nötigste gesorgt werden kann.

In meinem Mutterland bin ich verwurzelt, hier möchte ich bleiben, hier sollen die Menschen sicher wohnen können. Hier sollen keine Bomben fallen, die Fabriken, Wohn- und Krankenhäuser zerstören, von hier sollen keine Mütter fliehen müssen, während ihre Männer bleiben und versuchen, andere, angreifende Männer zu töten. Doch ich glaube nicht, dass mich Luftabwehrraketen schützen können, oder Panzer, die selbst zu Angriffszielen werden. Ich glaube auch nicht an die Sicherheit durch Abschreckung, mit milliardenschweren Rüstungsausgaben aufgebaut, an die Abschreckung, die historisch fast nie funktioniert hat – auch in unserem Land hat erst die Entspannungspolitik zur Abrüstung und zum Ende des 1. Kalten Krieges geführt. Denn die Befehlshaber der Militärs denken in Kategorien der Macht, und zerstören dabei so leicht, was wir in unserem Mutterland brauchen. Durch Drohung  mit Atombomben ist ein typischer Irrweg.

Damit wir in unserem Mutterland sicher leben können, brauchen wir Eigeninitiative und strukturelle Resilienz (das heißt, die Widerstandsfähigkeit, um auch bei schweren Störungen als Gemeinschaft bestehen zu können). Darum will ich mich dafür einsetzen:

* Dass wir uns in unserem Mutterland aufeinander verlassen können, dass wir zusammenhalten trotz aller Vielfalt der hier gelebten Kulturen, weil auch die Minderheiten und am Rand der Gesellschaft stehenden sich in unserem Mutterland wohl und zugehörig fühlen.

* Dass wir uns einüben in die Methoden der gewaltfreien Konfliktbearbeitung und von gewaltfreien Widerstandsformen – angefangen von den Nachbarschaftskonflikten und der Streitschlichtung an Schulen bis hin zum Interessenausgleich auf politischer Ebene und Durchsetzungsfähigkeit mit gewaltfreiem Druck.

* Dass wir globale Entwicklungen wahrnehmen und vor Ort darauf reagieren können, wo es nötig ist, und dass wir dafür das Wissen verschiedener Menschen nutzen können, die es in einen gemeinsamen politischen Entscheidungsprozess einbringen können. Die Kreistage sollten dafür politisch gestärkt werden und für die Meinungsbildung Arbeitsgruppen mit Delegierten verschiedener Gruppen in der Bevölkerung vor Ort und überregional einbeziehen. Die Finanzierung dieser Arbeit muss gewährleistet werden – dazu sind Steuern nötig, die vor Ort erbracht werden, wie die Grundsteuer und die Gewerbesteuer.

* Dass wir uns im Mutterland weitgehend selbst versorgen können, dass wir im wirtschaftlichen Austausch mit anderen Regionen der Nachbarschaft und in der ganzen Welt stehen, aber in Katastrophenzeiten doch fast alles Lebenswichtige vor Ort haben – Ernährung, Energie, Gesundheitssystem und so weiter bis hin zur Möglichkeit, bei Geldentwertung noch einkaufen zu können.

Ich möchte Sicherheit für mein Mutterland, vor Katastrophen des Ökosystems, der Wirtschaft und der Politik – vor Wirtschaftskatastrophen wie auch vor illegaler Herrschaft, sei es durch Putsch in Berlin, durch Einmarsch einer fremden Macht oder ähnlichen aggressiven Umwälzungen. Ich wünsche mir, dass wir in meinem Mutterland in allen Krisen zusammenhalten.

 

Berthold Keunecke (Tel. 05221- 14 35 692   – b.keunecke@web.de) ist Vertreter des Internationalen Versöhungsbundes Deutschland im Gesprächsforum der Ökumenischen FriedensDekade

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