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17. Januar 2025

Frieden im Dialog: Komm den Frieden wecken – Im Spannungsfeld von Kontinuität und Wandel

Neue Serie: Frieden im Dialog

Frieden im Dialog: Perspektiven für ein gemeinschaftliches Engagement: Mit unserer neuen Serie „Frieden im Dialog“ möchten wir die Menschen und Ideen hinter der FriedensDekade sichtbar machen. In regelmäßigen Gesprächen kommen Akteur*innen aus dem Gesprächsforum und Redaktionskreis zu Wort, teilen ihre Perspektiven und geben Einblicke in die Arbeit, die die FriedensDekade so lebendig macht.

Ob persönliche Geschichten, Visionen oder die Auseinandersetzung mit dem Wandel in der Friedensarbeit – dieser Dialog lädt ein, gemeinsam nach Wegen zu suchen, wie Frieden gestaltet werden kann.

 

Komm den Frieden wecken: Im Spannungsfeld von Kontinuität und Wandel
Dialog mit Jan Gildemeister Vorstand und Lars Blume Öffentlichkeitsarbeit 

Jan: Lars, bevor wir starten, stell dich doch einmal vor. Du bist ja neu bei der FriedensDekade – was hat dich dazu bewegt, Teil dieser Initiative zu werden?

Lars: Danke, Jan. Ich bin seit Dezember 2024 dabei und übernehme die Öffentlichkeitsarbeit nach vielen Jahren von Thomas Oelerich, der diese Position und die Ausrichtung über viele Jahre positiv und erfolgreich geprägt und weiterentwickelt hat. Mein erster Kontakt mit der FriedensDekade war ganz persönlich: Im Sommer 2024 habe ich das Plakat mit dem Motto „Erzähl mir vom Frieden“ am Erfurter Dom gesehen. Es hat mich sofort angesprochen – dieses Bild von Menschen, die in einem Kreis zusammenkommen, vereint in der Sache, verschieden in den Wegen. Für mich war das wie ein Ruf: Frieden ist keine abstrakte Idee, sondern etwas, das Menschen aktiv gestalten. Als dann die Stelle frei wurde, wollte ich ein Teil davon werden.

Jan: Wir sind froh, dass du nun dabei bist. Ich selbst begleite die Ökumenische FriedensDekade schon seit vielen Jahren. Sie ist für mich ein unverzichtbarer Raum gelebten Glaubens und praktizierter Friedensarbeit. Sie dient der Stärkung und Verortung genauso wie als Zeichen in eine vielfach durch Unfrieden und Ungerechtigkeit geprägte Welt. Sie gibt Impulse über das ganze Jahr, , mit einem besonderen Fokus auf die zehn Tage vor Buß- und Bettag im November.

Die FriedensDekade: Struktur und Bedeutung

Lars: Jan, die FriedensDekade hat eine so einzigartige Struktur. Sie gibt ja nur den Rahmen vor, aber das eigentliche Leben passiert dezentral, in unzähligen Gemeinden und Orten. Kannst du uns das genauer erklären?

Jan: Genau das macht die FriedensDekade so besonders. Unser Beitrag als Gesprächsforum ist es, mit dem Motto und dem Plakatmotiv einen Impuls zu setzen. In dem Gesprächsforum wirken kreativ und produktiv Vertreter*innen von Kirchen und Organisationen zusammen, mit vielfaltigen Erfahrungen und Kenntnissen, gut vernetzt. Wir werden in der Redaktion, Öffentlichkeitsarbeit und Grafik professionell unterstützt. Mit dem Arbeitsheft, der App und den Gottesdienstvorschlägen geben wir gemeinsam inhaltliche Inspiration. Aber die eigentliche FriedensDekade entsteht vor Ort – in Gemeinden, Schulen, Initiativen und Wohnzimmern, wo Menschen sich mit dem Thema „Frieden“ auseinandersetzen.

Manche der engagierten Menschen sind seit Jahrzehnten dabei, andere steigen neu an. Viele bereiten Aktionen, Andachten, Diskussionen und Kunstprojekte langfristig vor, die im gesamten Jahr und dann als Höhepunkt in den zehn Tagen im November sichtbar werden. Diese Vielfalt und Kreativität machen die FriedensDekade aus – bunt, mahnend, trostspendend, hoffnungsvoll, aktivierend aber auch respektvoll und empathisch.

Lars: Das finde ich unglaublich beeindruckend. Es zeigt, wie tief die FriedensDekade in die Gesellschaft hineinwirkt – und wie wichtig es ist, dass wir diesen Raum für Partizipation weiter stärken. Die etablierten Formate wie der Plakatwettbewerb (Teilnahme noch bis 26.01.205) und die Schreibwerkstatt sind dafür großartige Beispiele.

Jan: Absolut. Diese Formate haben sich über die Jahre bewährt. Sie geben Menschen die Möglichkeit, ihre eigenen Perspektiven und Ideen zum Motto einzubringen – und so aktiv Teil der FriedensDekade zu werden. Gleichzeitig sind wir auch dabei, diese ständig zu überarbeiten und zu aktualisieren. So sprechen wir z.B. in diesem Jahr erstmalig von einem Key-Visual-Wettbewerb, weil das jährlich wechselnde Motiv so viel mehr ist als schlicht ein „Plakatentwurf“.

Das Motto 2025: Komm den Frieden wecken

Lars: das neue Motto für 2025 – „Komm den Frieden wecken“ – scheint mir wie ein Appell. Es lädt einerseits ein, still zu werden, andererseits ruft es auch zum Handeln auf. Was bedeutet dieses Motto für dich, Jan?

Jan: Für mich ist es zunächst eine Aufforderung. Es erinnert daran, dass Frieden nicht von selbst kommt – er muss geweckt, gesucht und gepflegt werden. Gleichzeitig sehe ich darin eine biblische Parallele: Jesus, der die Jünger im Garten Gethsemane ermahnt, wach zu bleiben. Frieden zu wecken bedeutet, aufmerksam zu sein – für das, was uns umgibt, und für das, was wir in die Welt tragen.

Lars: Das passt auch gut zu den Formaten der FriedensDekade. Die Schreibwerkstatt und der Plakatwettbewerb bieten Menschen ganz unterschiedliche Chance, ihre eigenen Wege zu finden, um den Frieden zu wecken – sei es durch Worte, Bilder oder Aktionen.

Jan: Genau. Und dabei steht immer die Vielfalt im Mittelpunkt. Jede Gemeinde, jede Gruppe bringt ihre eigenen Ideen ein und gestaltet die FriedensDekade auf ihre Weise. Das macht sie lebendig und zeigt, wie unterschiedlich und zugleich verbunden die Wege des Friedens sein können.

Kontinuität und Wandel

Jan: Lars, du hast von der Balance zwischen Kontinuität und Wandel gesprochen. Wie gehst du damit um?

Lars: Ich sehe Kontinuität als die Basis für jeden Wandel. Die FriedensDekade hat über Jahrzehnte eine starke Struktur aufgebaut, die von Glauben, Kooperation und Vertrauen getragen wird. Diese Struktur bietet Sicherheit – für diejenigen, die schon lange dabei sind, aber auch für Menschen, die neu dazukommen.

Gleichzeitig glaube ich, dass Wandel notwendig ist, um den Zugang zur FriedensDekade zu erleichtern. Das bedeutet, offen für weitere Gesellschaftsgruppen zu sein, digitale Formate zu stärken und die Themen der FriedensDekade so auszuwählen, dass sie auch jüngere Menschen ansprechen.

Jan: Veränderungen sind wichtig, aber sie müssen behutsam geschehen. Die FriedensDekade ist wie ein Baum: Die Wurzeln müssen tief sein, damit die Zweige in neue Richtungen wachsen können.

Lars: Genau. Und ich glaube, diese Balance finden wir durch den Dialog. Formate wie dieses Gespräch sind dafür wichtig.

Ausblick und Visionen

Lars: Jan, wenn du in die Zukunft schaust, wo siehst du die FriedensDekade in zehn Jahren?

Jan: Ich wünsche mir, dass sie weiterhin den gemeinschaftlichen Rahmen bereitet, in dem Menschen zusammenkommen und gemeinsam Wege des Friedens gehen – unabhängig von Generation, Herkunft oder Glauben. Und dass sie zeigt, dass Frieden kein fernes Ideal ist, sondern etwas, das wir heute zusammen konkret gestalten können.

Lars: Ich teile diese Vision. Für mich liegt die Zukunft der FriedensDekade darin, Brücken zu bauen – zwischen Menschen, Perspektiven und Generationen. Gemeinsam können wir die Vielfalt der Friedensbewegung sichtbar machen und zeigen, dass Frieden möglich ist, wenn wir ihn wachrufen.

Jan: Und genau deshalb freue ich mich, dass wir dieses Gesprächsformat mit unterschiedlichen Menschen bis zur nächsten FriedensDekade fortsetzen. Es gibt so viele Stimmen im Redaktionskreis und im Gesprächsforum, die gehört und sichtbar werden sollten.

Lars: Absolut. Frieden ist ein Gemeinschaftswerk. Und je mehr Perspektiven wir einbeziehen, desto lebendiger wird die FriedensDekade.

Frieden im Dialog: Perspektiven für ein gemeinschaftliches Engagement

Mit unserer neuen Serie „Frieden im Dialog“ möchten wir die Menschen und Ideen hinter der FriedensDekade sichtbar machen. In regelmäßigen Gesprächen kommen Akteur*innen aus dem Gesprächsforum und Redaktionskreis zu Wort, teilen ihre Perspektiven und geben Einblicke in die Arbeit, die die FriedensDekade so lebendig macht.

Ob persönliche Geschichten, Visionen oder die Auseinandersetzung mit dem Wandel in der Friedensarbeit – dieser Dialog lädt ein, gemeinsam nach Wegen zu suchen, wie Frieden gestaltet werden kann. Bleib gespannt auf inspirierende Einblicke und vielfältige Stimmen, die uns alle ermutigen, Frieden wachzurufen.

Ein Blick voraus: FriedensDekade 2025

Die Vorbereitungen für die FriedensDekade 2025 laufen bereits auf Hochtouren. Unter dem Motto „Komm den Frieden wecken“ werden im kommenden Jahr wieder deutschlandweit Aktionen stattfinden, die Menschen zum Mitmachen und Gestalten einladen. Wer sich kreativ einbringen möchte, kann noch bis zum 26. Januar 2025 an dem Key-Visual-Wettbewerb zum diesjährigen Motto teilnehmen. Darüber hinaus wird die FriedensDekade auch auf dem Kirchentag 2025 in Hannover präsent sein, wir freuen uns auf ein Treffen

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