Die Gefahr eines noch viel größeren Krieges verhindern (von Friedensbote Konstantin Wecker)
(von Konstantin Wecker, Friedensbote der Ökumenischen FriedensDekade im Jahr 2023)
„Wir können die Welt nicht retten, indem wir uns an die Spielregeln halten. Die Regeln müssen sich ändern, alles muss sich ändern, und zwar heute.“ Diese klugen Sätze von Greta Thunberg sind radikal und richtig. So einfach ist es und so schwer zu gleich: Alles muss sich ändern und zwar sofort. Zulange haben zu viele Menschen einfach nur zugeschaut und mitgemacht bei der Zerstörung unseres Planeten. Haben die Spielregeln der Politiker, Wirtschaftsbosse und Militärs unkritisch anerkannt und haben sich nicht engagiert für eine gerechtere Gesellschaft ohne Krieg und ohne Ausbeutung von Menschen und Natur weltweit.
Was mich an Menschen wie Greta begeistert: Sie haben einfach angefangen zu handeln. So wie es zum Beispiel auch die Mitglieder der antifaschistischen Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ in München getan haben unter unvorstellbar schwierigeren Bedingungen mitten im Krieg und Faschismus. In meinem Lied „Die Weiße Rose“ schrieb ich über diese mutigen jungen Menschen: „ihr habt geschrien, wo alle schwiegen – es ging ums Tun und nicht ums Siegen“
Wie viele andere bis heute namenlose Widerstandskämpfer*innen, Deserteure, Partisan*innen und Fluchthelfer*innen sind wie Hans und Sophie Scholl, Christoph Probst, Kurt Huber, Willi Graf und Alexander Schmorell von den Nazis hingerichtet worden. Sie haben sogar ihr Leben für eine bessere Welt gegeben. Sie haben mir und vielen anderen Menschen bis heute Mut gemacht: „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!“ schworen sich die wenigen Überlebenden der deutschen Konzentrationslager 1945 bei ihrer Befreiung. In diesem Geiste bin ich groß geworden, und daran halte ich mich bis heute.
Es sind schreckliche und erschütternde Zeiten: Als Antimilitarist und Pazifist bin ich fest davon überzeugt, dass nur eine internationale Friedens- und Antikriegsbewegung diesen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg von Putins Machtapparat gegen die Menschen in der Ukraine stoppen kann. Wie all die anderen Kriege auch. Dafür müssen wir aufstehen und auf die Straßen und Plätze dieser Welt ziehen, auch um die Gefahr eines noch viel größeren Krieges zu verhindern!
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Konstantin Wecker ist Liedermacher, Komponist und Schriftsteller. Seit 50 Jahren gibt er Konzerte im deutschsprachigen Raum. Bekannt wurde er mit Liedern wie „Willy“, „Das Hexeneinmaleins“ oder Genug kann nie genügen“. Er komponiert außerdem für Film, Fernsehen und Musiktheater und arbeitet als Schauspieler. Neben Romanen und Lyrik-Büchern veröffentlichte er mit Margot Käßmann zusammen das Sachbuch „Empört euch – von der bleibenden Kraft des Pazifismus“. Weckers sozialpolitisches, antifaschistisches und pazifistisches Engagement zeigte und zeigt sich u.a. in folgenden Initiativen: „Künstler für den Frieden“ (1982), Irakreise 2003 mit der „Kultur des Friedens“, Antifa-Tournee 2006, Demos gegen „Stuttgart 21“ (ab 2010), Einsatz für die „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes“ (ab 2015) und gegen deutsche Waffenlieferungen im Ukrainekrieg (2022). Auf wecker.de bloggt Konstantin Wecker zu politischen und gesellschaftlichen Themen.