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23. Oktober 2022

Seine Heiligkeit Patriarch Kyrill und geschäftsführender ÖRK-Generalsekretär treffen sich in Moskau

Pressemitteilung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK)

Seine Heiligkeit Patriarch Kyrill und der geschäftsführende Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) haben sich am 17. Oktober in Moskau getroffen, um darüber zu sprechen, dass die Kirchen aufgerufen sind, Friedensstifterinnen zu sein.

Der geschäftsführende Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Priester Prof. Dr. Ioan Sauca, dankte dem Primas der Russischen Orthodoxen Kirche für das Treffen und sagte: „Die Mitgliedskirchen unserer Gemeinschaft verfolgen diesen Besuch mit großem Interesse und voller Hoffnung.“ Weiter erklärte er, dass der Besuch im Auftrag des ÖRK-Zentralausschusses anberaumt wurde, der sie beauftragt hatte, ÖRK-Mitgliedskirchen mit „blutenden Wunden“ zu besuchen. Derartige Reisen wurden bereits in verschiedene Länder im Nahen Osten – Syrien, Libanon, Israel und Palästina – unternommen, dann in die Ukraine und nun nach Russland.

„Sie wissen um die Sorgen der ÖRK-Mitgliedskirchen“ angesichts des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine, sagte Sauca, „und um die von unseren Leitungsgremien verabschiedeten Erklärungen, die Krieg und Gewalt verurteilen – Erklärungen, die unter Mitwirkung der jeweiligen Delegationen der Russischen Orthodoxen Kirche formuliert wurden“.

„Wir sind hierher gekommen, um zu herauszufinden, was wir gemeinsam tun können, um Brücken des Friedens und der Versöhnung zu bauen, dem Blutvergießen ein Ende zu setzen und die Gefahr eines atomaren Flächenbrandes zu bannen“, erklärte Sauca. „Ich glaube, es wäre jetzt sehr hilfreich, die gleiche Erklärung noch einmal zu wiederholen und der Welt gegenüber klar zum Ausdruck zu bringen, was Sie uns hier heute gesagt haben: Stoppt das Blutvergießen, stoppt das Töten, stoppt die Zerstörung der Infrastruktur, bemüht euch um Frieden und Versöhnung.“

Das würde der Welt und auch der orthodoxen Kirchen sehr helfen, sagte Sauca an Patriarch Kyrill gewandt, „und würde Ihre persönliche Haltung zu diesem Krieg deutlich zum Ausdruck bringen“.

Der Patriarch erklärte, dass er nicht glaube, dass irgendeine Kirche oder irgendein Christ, irgendeine Christin Krieg und Töten unterstützen könnten, und dass die Kirchen „…aufgerufen sind, Frieden zu stiften und das Leben zu schützen und zu bewahren“, sagte er. „Krieg kann niemals heilig sein.“

Wenn jemand aber sich selbst und sein Leben verteidigen müsse oder sein Leben zum Schutz des Lebens anderer Menschen geben müsse, sähe es anders aus, erklärte Patriarch Kyrill. „Es gibt in der Geschichte des Christentums sehr viele Beispiele dafür“, sagte er. „Trotzdem müssen wir als Friedensstifterinnen und Friedensstifter alles in unserer Macht Stehende tun, um durch Dialog Frieden zu stiften und Konflikte und Gewalt zu verhindern.“

Weiterhin fügte Patriarch Kyrill hinzu, dass wir in einer sehr schwierigen Zeit lebten – dass diese Schwierigkeiten aber nicht auf die Kirchen zurückzuführen seien, „sondern auf den politischen Kontext, und dieser politische Kontext stellt derzeit eine große Gefahr dar“, erklärte er.

Die Kirchen „dürfen kein Öl ins Feuer gießen“, führte er aus. „Wir müssen im Gegenteil alles in unserer Macht Stehende tun, um das Feuer zu löschen. Und dabei kommt dem Ökumenischen Rat der Kirchen eine sehr wichtige Rolle zu.“

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Den vollständigen Text der Pressemitteilung des ÖRK können Sie hier nachlesen.

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