
Wir kämpfen nicht. Wir sterben nicht. Wir liefern bloß! (von Peter Herrfurth, Magdeburg)
Putin tötet. Auch wenn sein Finger nicht am Abzug sitzt – er ist es, der befiehlt und Abertausende Menschen tötet! Putin ist ein Massenmörder.
Selensky verteidigt sein Land und die Freiheit. Der Preis sind Abertausende Tote. Verhandeln will er erst, wenn Russland aufgibt und abzieht. Aus allen besetzten Gebieten. Das wäre gerecht. Aber ist das realistisch?
Deutschland liefert. Munition, Waffen, Know-how. Fast alles, was töten kann. Wir helfen zu töten. Um der Freiheit und des Rechtes willen. Wir kämpfen nicht. Wir sterben nicht. Wir liefern bloß. Und wir nähren die Illusion eines erreichbaren Sieges.
Aber wohin soll das führen, wenn eine Seite irrsinnig tötet und die andere solange zurücktötet, bis alle verständlichen Forderungen der Angegriffenen erfüllt sind? Wohin soll das führen, wenn nur eine komplette Niederlage akzeptabel scheint?
Wir brauchen die pazifistische Sehnsucht nach Frieden. Heute mehr als gestern, und morgen mehr als heute. Denn Waffen beenden den Krieg nicht. Das ist sichtbare Realität. Das Ergebnis sehen wir seit anderthalb Jahren: Zerstörtes Leben, zerstörtes Land, eine Welt auf der atomaren Kippe.
Lasst uns Realisten sein und daran glauben, dass es Lösungen nur jenseits aller Waffenlogik gibt. „Steckt eure Schwerter weg!“ sagt Jesus zu seinen Jüngern. „Ich weiss, ihr meint es gut. Aber der Weg der Gewalt führt nicht zum Frieden.“
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Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Mitglied im Gesprächsforum der Ökumenischen FriedensDekade
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