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Monat: August 2020

NEU: Friedensliederbuch herausgegeben

Unter dem Titel „100 Friedenslieder“ ist in diesem Monat ein umfangreiches Liederbuch erschienen, herausgegeben von der Ökumenische FriedensDekade.

Auf insgesamt 146 Seiten sind alle Lieder mit Noten und Akkordsymbolen abgedruckt und erleichtern das Singen und Musizieren. Den Titel des Liederbuchs im DinA5-Format, das mit einem festen Einband und einer hochwertigen Bindung versehen ist, schmückt das bekannte Logo der Ökumenischen FriedensDekade, das einen Schmid zeigt, der auf dem Amboss ein Schwert in eine Pflugschar umarbeitet. Das Liederbuch hat eine Gesamtauflage von 2.000 Stück und wird zum Preis von 9,80 Euro angeboten.
(Bestellung über unsere Website möglich).

Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier.

Den Ruf nach Gewaltlosigkeit wach halten (von Maria Krieg, Jena)

40 Jahre Friedensdekade – ein Jubiläum? Ich sehe mich als Jugendliche. Eine Sakristei – Treffpunkt der Jungen Gemeinde, mitten in einer ostdeutschen Stadt in den 1980er Jahren. Einer von uns kam herein, zeigte auf seinen Ärmel: „Ich bin angehalten worden. Der Aufnäher – ich musste ihn da lassen. Er wurde abgeschnitten.“ Das Übliche folgte: Polizeikontrolle, Ausweis, Befragung … Uns wurde das kleine Zeichen der Friedensdekade „heilig“. Ein bisschen aufständisch sein, recht zu behalten in der Seligpreisung „Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ Zaghaft, aber doch den Schießwettbewerb in der Schule ablehnen. So erlebte ich den Anfang.

15 Jahre später. Ich stehe vor den Vereinten Nationen in New York. Wie klein ist die Plastik des sowjetischen Künstlers Jewgeni Wutschetitsch und Micha 4,3 „We shall beat our swords into plowshares“ („Wir werden unsere Schwerter in Pflugscharen umschmieden“) von 1957 – auch heute noch Logo der FriedensDekade.

Klein, stetiges Samenkorn des Widerstehens, stetiges Sandkorn im Getriebe der Kriegslogik, das transportiert die Friedensdekade für mich. Den Ruf nach Gewaltlosigkeit wach halten ­gegen den scheinbar unbesiegbaren „­Goliath“: Rüstungsproduktion, Rüstungsexport. Da ist Erinnern an vergessenes Unheil, Ermutigendes bergen, anstößig sein und vernetzt, Aktionen hier und dort, auch in unserer Stadt Jena. Wir schweigen für den Frieden in der Fußgängerzone, ziehen einen alten Kahn aus dem Wasser, um ein Flüchtlingsboot vor die Stadtkirche zu stellen. Wir beten mit einer kleinen Gemeindegruppe in der eiskalten Kirche mitten im November. Zehn Tage Friedensbittandachten. Ich sehe den lebensgroßen Christus in unserer Kirche an. Wenn mit ihm hier nichts für den Frieden getan wird, dann wird hier nichts getan. 40 Jahre FriedensDekade, das sind auch Jahre der Wüstenwanderung. Sie mahnt, erinnert, ermutigt zum Engagement für gerechte Politik, für einen gerechten Frieden. Können wir ihn selbst leben? Wir können umkehren dorthin – täglich.

Maria Krieg ist Pfarrerin im Evangelisch-­Lutherischen Kirchengemeindeverband Lobeda und Mitglied im Gesprächsforum Ökumenische FriedensDekade

Den Ruf nach Gewaltlosigkeit wach halten (von Maria Krieg, Jena)

40 Jahre Friedensdekade – ein Jubiläum? Ich sehe mich als Jugendliche. Eine Sakristei – Treffpunkt der Jungen Gemeinde, mitten in einer ostdeutschen Stadt in den 1980er Jahren. Einer von uns kam herein, zeigte auf seinen Ärmel: „Ich bin angehalten worden. Der Aufnäher – ich musste ihn da lassen. Er wurde abgeschnitten.“ Das Übliche folgte: Polizeikontrolle, Ausweis, Befragung … Uns wurde das kleine Zeichen der Friedensdekade „heilig“. Ein bisschen aufständisch sein, recht zu behalten in der Seligpreisung „Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ Zaghaft, aber doch den Schießwettbewerb in der Schule ablehnen. So erlebte ich den Anfang.

15 Jahre später. Ich stehe vor den Vereinten Nationen in New York. Wie klein ist die Plastik des sowjetischen Künstlers Jewgeni Wutschetitsch und Micha 4,3 „We shall beat our swords into plowshares“ („Wir werden unsere Schwerter in Pflugscharen umschmieden“) von 1957 – auch heute noch Logo der FriedensDekade.

Klein, stetiges Samenkorn des Widerstehens, stetiges Sandkorn im Getriebe der Kriegslogik, das transportiert die Friedensdekade für mich. Den Ruf nach Gewaltlosigkeit wach halten ­gegen den scheinbar unbesiegbaren „­Goliath“: Rüstungsproduktion, Rüstungsexport. Da ist Erinnern an vergessenes Unheil, Ermutigendes bergen, anstößig sein und vernetzt, Aktionen hier und dort, auch in unserer Stadt Jena. Wir schweigen für den Frieden in der Fußgängerzone, ziehen einen alten Kahn aus dem Wasser, um ein Flüchtlingsboot vor die Stadtkirche zu stellen. Wir beten mit einer kleinen Gemeindegruppe in der eiskalten Kirche mitten im November. Zehn Tage Friedensbittandachten. Ich sehe den lebensgroßen Christus in unserer Kirche an. Wenn mit ihm hier nichts für den Frieden getan wird, dann wird hier nichts getan. 40 Jahre FriedensDekade, das sind auch Jahre der Wüstenwanderung. Sie mahnt, erinnert, ermutigt zum Engagement für gerechte Politik, für einen gerechten Frieden. Können wir ihn selbst leben? Wir können umkehren dorthin – täglich.

Maria Krieg ist Pfarrerin im Evangelisch-­Lutherischen Kirchengemeindeverband Lobeda und Mitglied im Gesprächsforum Ökumenische FriedensDekade

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