Entwicklung in der DDR
Die Anregung, am Ende des Kirchenjahres eine FriedensDekade in den Gemeinden durchzuführen, kam im Herbst 1980 von der ökumenischen Jugendarbeit. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Jugend (AGCJ) und die Kommission für Kirchliche Jugendarbeit (KKJ) des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR hatten dazu Material erarbeitet, das vom Sekretariat des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR herausgegeben wurde.
Von Anfang an war das Symbol “Schwerter zu Pflugscharen” das Kennzeichen der FriedensDekaden in der DDR. Es war Anfang der 80er Jahre Anlass harter Auseinandersetzungen mit dem Staat, als es viele Jugendlichen als Aufnäher trugen. Aber auch Themen und Texte waren Gegenstand spannungsvoller Gespräche. Dabei haben Christinnen und Christen entdeckt, dass die Kirchen eine Lerngemeinschaft sind, die nur mit dem langen Atem der Hoffnung zum Friedensstifter in dieser Welt werden können. Überraschend war für viele in der DDR das zunehmende Interesse ökumenischer Partner aus anderen Ländern. Regelmäßig nahmen ökumenische Besuchergruppen an den FriedensDekaden teil, gewannen Anregungen für die eigene Arbeit (so zum Beispiel für Friedenswochen in den Kirchen der USA) und bereicherten mit ihren Einsichten und Erfahrungen den Dialog.Was als eine ein- oder zweimalige Aktion vorgesehen war, entwickelte sich durch das Echo aus Jugendgruppen und Gemeinden zu einer ständig wiederkehrenden Einrichtung, die wichtige Anliegen des christlichen Friedensdienstes aufgenommen hat. Von einem Unternehmen der kirchlichen Jugendarbeit ist die FriedensDekade zu einer Sache der gesamten Gemeinde geworden, die zunehmend in ökumenischer Zusammenarbeit auf Ortsebene Ausdruck fand und nach der “Ökumenischen Versammlung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung” 1988/89 auch von der Römisch-Katholischen Kirche mit vorbereitet und durchgeführt wurde. Jährlich wurden Materialien herausgegeben.
So boten die FriedensDekaden jedes Jahr neu die Chance, in Gemeinschaft zehn Tage lang über den Frieden nachzudenken, miteinander zu reden und zu beten. Sie haben in der Vergangenheit den Christen in der DDR wichtige Erfahrungen vermittelt, die in der “Kraft der Schwachen” und in der Hoffnung des Glaubens eine befreiende und ermutigende Möglichkeit ihres Zeugnisses erkannten.
Die Synode des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR hat auf ihrer letzten Tagung am 24.2.1991 in Berlin die Erwartung geäußert, dass die FriedensDekadenarbeit auch nach Herstellung der Einheit in der EKD fortgesetzt werden möge.
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